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Sambarhythmen und Proteste in Wattenscheid

Vier Trommler:innen der Dortmunder Samba-Truppe até logo brachten die großen und kleinen Teilnehmer:innen auf Betriebstemperatur

Fotos: FuF

Bei idealem Freibadwetter und mitreißenden Sambarthythmen versammelten sich am vergangenen Samstag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Höntroper Südpark. Sie protestierten einmal mehr gegen den Verlust Ihres Freibades. Die geplante Zweckentfremdung Ihres Sprungturms, die erst kürzlich bekannt wurde, bringt sie auf.

In zahlreichen Wortbeiträgen Bochumer Bürger:innen kam die Unzufriedenheit mit der Bochumer Bäderpolitik zum Ausdruck. „Einst besaß unser Wattenscheid zwei Frei- und zwei Hallenbäder. Doch unter Bochumer Regentschaft ist davon heute nur noch ein Freibad übrig geblieben, das nur wenige Wochen im Jahr geöffnet hat und an heißen Tagen auch noch überfüllt ist“ hieß es. „Es ist eine Schande, wie die Stadt das Höntroper Bad hat verkommen lassen. Eine Verschwendung von Steuermitteln und eine Frechheit gegenüber der Bürgerschaft.“

„Der Abriss des kompletten Hallenbades ist unnötig gewesen. Und noch 2018 war die Freibadanlage in einem brauchbaren Zustand, und der Sprungturm nach seiner Renovierung sogar tiptop. Was haben die sogenannten WasserWelten und ihre teuren Geschäftsführer daraus gemacht?“

„Unter Thomas Eiskirch und seiner Partei werden Prestigeobjekte mit ausufernden Kosten vorangetrieben und Bürgerwünsche, die mit wenig Aufwand realisiert werden könnten, ignoriert.“ Gemeint war die Aufrechterhaltung des Sprungturms, und zwar mit Wasser drunter, wie es der Förderverein seit einem Jahr fordert.

„So ein Quatsch, diese dämlichen Pläne für den Sprungturm: diese Rutschröhren heizen sich so auf, dass man sie im Sommer gar nicht benutzen kann. Das habe ich selbst an einem Stück Blech nachgemessen“ war eine andere Teilnehmerin überzeugt.

„Macht unbedingt weiter, denn den Bürgerinnen und Bürgern gebührt Respekt. Was sind 11.000 Unterschriften der Bochumer Politik wert? Das muss sich nun zeigen. Die nahende Kommunalwahl bietet die Chance, bei bisher tauben Ohren doch noch Gehör zu finden. Keinesfalls die Forderungen kampflos aufgegeben und die Flinte ins Korn werfen“ hieß es weiter.

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop servierten derweil Kaffee und Kuchen sowie Erfrischungsgetränke.

Petition erhält weiteren Zulauf

„Unsere Petition ist weiter lebendig und mit dieser Kundgebung konnten wir offenbar auch Menschen ansprechen, die sich bisher noch nicht bei uns engagiert haben. Unter den Kundgebungsteilnehmer:innen befanden sich über 40 Personen, die sich erst heute in unsere Petitionslisten eingetragen haben. Das gibt uns weitere Zuversicht und stärkt uns den Rücken“ äußerte sich Stefan Wolf von den Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop am Ende des mitreißenden Trommelevents zufrieden.

Trommeln für den Turm, trommeln für Respekt !

Bildquellen Montage: Stadt Bochum, FuF

Kundgebung im Höntroper Südpark am Samstag, den 7. September um 15 Uhr

Für den richtigen Rhythmus sorgen até logo aus Dortmund, für Erfrischungen, Kaffee und Kuchen die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop

Die Kundgebung findet unmittelbar am Kinderspielplatz und an den Tiergehegen statt.

Bushaltestellen: Linie 365 In der Mark und weitere rund um den Südpark

Parkplatz bei PKW Anfahrt: am Ende der Straße In der Mark

Erklärung der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.:

„Mehr als 11.000 Menschen haben bis heute den Erhalt des Höntroper Freibades samt Sprungturm gefordert. Und es werden immer noch mehr. Doch unser scheidender Oberbürgermeister und seine Mehrheitsfraktion im Bochumer Rat (die im Aufsichtsrat die Geschicke der WasserWelten bestimmen) wollen die Becken noch in diesem Herbst zuschütten lassen. Die Diskussion um den Erhalt der Sprunganlage soll offensichtlich im Keim erstickt werden. Und bis zur Kommunalwahl im Herbst 2025 soll Gras über die Sache gewachsen sein. Damit gehen die jahrelangen Auseinandersetzungen um das Höntroper Hallen- und Freibad in eine neue Phase.

Wir sagen: das ist der falsche Weg!

Denn wir erkennen heute: am Ende dieses 10 Jahre währenden Streites braucht es einen Kompromiss. Und das ist der Sprungturm, und zwar mit Wasser drunter! Sonntagsreden zum Schutz unserer Demokratie hat es genug gegeben, auch in Bochum. Was es braucht ist umsichtiges Handeln, gerade auch in den Kommunen. Die Kommunalpolitik muss schnellstens als Partnerin der Bürgerschaft wahrnehmbar werden. Die Devise muss sein, mit den Bürger:innen zu regieren, nicht über deren Köpfe hinweg. Relevanter Bürgerwille muss erkennbar in Entscheidungen einbezogen, Beschlüsse müssen gegebenenfalls geändert werden.

Unser Verfassungsgerichtspräsident, Prof. Dr. Stephan Harbarth, brachte es kürzlich im Spiegel auf den Punkt:

Prof. Dr. Stephan Harbarth
Präsident des Bundesverfassungsgerichtes
Foto: www.bundesverfassungsgericht.de

„Respekt und Kompromissbereitschaft in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen“

seien von Nöten. Damit ließe sich unsere Demokratie wirkungsvoll schützen. Dem können wir nur zustimmen, sehen wir uns doch in unserem engagierten Bemühen um einen Kompromiss in diesem Schwimmbadstreit von höchster Stelle bestätigt.“

Wir kommen morgen in die Lokalzeit-Ruhr des WDR’s

Foto: Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.

Früher standen wir an heißen Tagen vor der Freibad-Kasse Schlange. Am vorletzten Freitag versammelten wir uns vor der Kamera des WDR-Fernsehens an gleicher Stelle, um über unsere Wünsche und Hoffnungen zu sprechen. Und über unsere schlimmsten Befürchtungen.

Die Ausstrahlung des dabei entstandenen Fernsehbeitrags ist nun für den
2. September, abends um 19:30 Uhr,
in der WDR-Lokalzeit Ruhr geplant.

Also entweder morgen einfach das „Dritte Programm“ einschalten oder die Sendung via Internet im Livestream verfolgen:

https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/livestream-lokalzeit-ruhr-104.html

Anschließend wird die Sendung noch eine Woche lang in der WDR-Mediathek abrufbar sein.

Auch der erste WDR-Fernsehbeitrag, der am 18.7.2022 um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Ruhr zu sehen war, kann auf Youtube weiterhin angeschaut werden:

— >> WDR-Fernsehbeitrag vom 18.7.2022 << —

11.000 Petent:innen: das WDR-Fernsehen kommt

Foto (FuF): An heißen Sommertagen drängelten sich bis Ende August 2018 die Menschen vor dem Eingang zum Höntroper Freibad. Damit soll nach dem Willen unseres Oberbürgermeisters endgültig Schluss sein. Die Becken sollen jetzt ganz schnell zugeschüttet werden.

Die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ ist mit über 11.000 Petent:innen inzwischen zu einer der stärksten Petitionen* Deutschlands geworden! Grund genug für den WDR, die ausdauernden Bochumer Aktivist:innen erneut aufzusuchen.

Die Gefühle und Beweggründe, aber auch worum es den Bürgerinnen und Bürgern, über das Schwimmbad hinaus, inzwischen noch geht, all das darf am kommenden Freitag im Südpark vor laufender Kamera zur Sprache kommen.

… worum es noch geht

Denn inzwischen geht es um weit mehr, als nur das Schwimmbad. Stefan Wolf, vom Verein der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop: „Bürger:innen bringen mit Ihren Unterschriften Vertrauen zum Ausdruck. Vertrauen in Institutionen wie Politik und Verwaltung. Sie vertrauen darauf Gehör zu finden und in einen Dialog zu treten. Und darauf, dass Ihre Anliegen, wenigstens teilweise, berücksichtigt werden. Unsere Demokratie lebt von diesem Vertrauen. Deshalb ist es so wichtig, dass gesellschaftliche Auseinandersetzungen konstruktiv geführt werden, dass man im Gespräch bleibt, dass man Kompromisse findet. Damit Vertrauen nicht verloren geht, sondern neue Nahrung bekommt. Das ist vielleicht der Hauptgrund, weshalb unser Verein die Flinte bis heute nicht ins Korn geworfen hat.“

Petent:innen, Mitglieder und Interessierte sind herzlich willkommen

Datum: Freitag, der 23. August 2024
Uhrzeit: 15 Uhr
Ort: Südpark Höntrop
Treffpunkt: dort, wo ehemals Eingang / Zugangsbrücke waren (siehe Foto)

* Weshalb die Petition eine der stärksten Deutschlands ist

Was die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ zu einer der stärksten in Deutschland macht, ist ihre hohe Relevanz: Die von der gemeinnützigen Petitionsplattform openpetition.de für jede Petition errechnete Relevanzschwelle (Quorum) wurde bei +++ Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ inzwischen mit 11.000 Petent:innen um ein Mehrfaches überschritten! Stefan Wolf: „Uns ist keine andere Petition in Deutschland bekannt, die diese außergewöhnliche Relevanz von fast 350% erreicht hätte, und wir kennen nur wenige Initiativen, die eine solche Ausdauer besitzen wie unsere.“ Die Petition kann weiterhin online oder in Papierform gezeichnet werden, näheres siehe:

— >> www.openpetition.de/!10m << —

Der erste WDR-Fernsehbeitrag vom Juli 2022

Der erste WDR-Fernsehbeitrag, der am 18.7.2022 um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Ruhr zu sehen war, kann auf Youtube weiterhin angeschaut werden:

— >> WDR-Fernsehbeitrag vom 18.7.2022 << —

Hitzewellen in Bochum: auch darum wehren sich 11.000 Bürger:innen gg. Freibadaus in Höntrop

Foto: pixabay.com
Textquelle: WAZ vom 19.8.2024

Eine neue Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) zeigt, welche Folgen der Klimawandel für NRW in Zukunft noch haben wird – und wie sich der Worst Case vermeiden lässt. Vor allem das Ruhrgebiet, und damit Bochum, sind betroffen!

Pro Jahr gibt es durchschnittlich etwa acht Hitzetage – also Tage mit Temperaturen über 30 Grad – in NRW. Im Weiter-wie-bisher-Szenario muss sich die Bevölkerung bis Ende des Jahrhunderts auf durchschnittlich 28 Hitzetage pro Jahr einstellen. Die durchschnittliche Anzahl von Hitzewellen könnte sich demnach sogar versiebenfachen: von aktuell 0,3 pro Jahr auf 2,3.

Vor allem das dicht besiedelte Ruhrgebiet – bereits jetzt eine der wärmsten Regionen Deutschlands – wird von der Hitze betroffen sein. Also auch wir in Bochum.

Klimatische Entwicklung wurde nicht bedacht

Stefan Wolf von den Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop: „Diese seit Jahren absehbare Entwicklung wurde bei den Entscheidungen rund um die Bochumer Freibäder leider vollständig ignoriert. Deshalb hoffen über 11.000 Menschen weiter auf eine Kursänderung von Thomas Eiskirch und seiner Mehrheitspartei im Bochumer Rat bzw. im Aufsichtsrat der Bochumer Bädergesellschaft. Einen wirklich tragfähigen Kompromiss für den Schwimmbadstandort Höntrop haben wir ausgearbeitet, er liegt unserem Oberbürgermeister vor.“

Paukenschlag: 11.000 Bürger:innen stemmen sich gegen den Freibadabriss !

Lassen sich Thomas Eiskirch und die Mehrheitsfraktion des Rates dadurch in letzter Minute noch überzeugen?

Während die Petition zur Rettung des Bades gerade ihren nächsten Meilenstein erreicht, sollen die WasserWelten noch in diesem Herbst Fakten schaffen: das Schwimmerbecken und das Sprungturmbecken sollen so schnell wie möglich zugeschüttet werden. So jedenfalls wollen es Thomas Eiskirch und sein Aufsichtsrat. Damit gehen die jahrelangen Auseinandersetzungen um das Höntroper Hallen- und Freibad in eine neue Phase.

Wer ist dieser Aufsichtsrat, der die bundesweit stärkste Willensbekundung einer kommunalen Bürgerschaft* bislang ignoriert? Den größten Einfluss auf die Entscheidungen des Aufsichtsrates hat sein Vorsitzender, unser Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Zusammen mit der Mehrheitsfraktion im Bochumer Stadtrat, die folglich auch im Aufsichtsrat die meisten Stimmen besitzt, ergibt sich hieraus das eigentliche Machtzentrum, das über Wohl und Wehe der verschiedenen Bäder und unseres Sprungturms entscheidet.

Gras soll über die Sache wachsen, daher die plötzliche Eile

Der unerträgliche Zustand eines seit 8 Jahren geschlossenen Hallenbades und seit 6 Jahren geschlossenen Freibades in Höntrop ärgerte bislang hauptsächlich die Bürger:innen. Dass diese Verzögerungen jetzt aber dazu führen könnten, dass der Schwimmbadstreit auch noch im Wahljahr 2025 die Gemüter erhitzt, beginnt möglicherweise auch Kommunalpolitiker:innen zu beunruhigen.

Doch würde sich die Hoffnung der Kommunalpolitik erfüllen? Würde sich durch ein schnelles Zuschütten der Becken, im nächsten Herbst, wenn gewählt wird, niemand mehr an das Höntroper Freibad erinnern können?

Wird der Sprungturm zum Albtraum?

Und Thomas Eiskirch trägt ebenfalls die Verantwortung, sollte der angekündigte Albraum wahr werden, und der ikonische Sprungturm zu einer geschmacklosen Aufstiegshilfe für ein paar Edelstahlrutschen degradiert werden.

Foto: Lutz Leitmann / Stadt Bochum, Presseamt,
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Animation: „Wasser Welten“ Bochum

Anstatt erfrischender Sprünge in kühlendes Nass soll es künftig nur noch heiße Rutschen in staubigen Sand geben.

Wir halten daran fest, dass ein Betrieb des Sprungturms und Sprungbeckens, an heißen Sommertagen, als temporäre Attraktion im Außenbereich des neuen Gartenhallenbades, in vielfacher Hinsicht die beste und einzige aller denkbaren Vorschläge darstellt. Dabei denken wir nicht zuletzt an das Ansehen von Politik und Verwaltung in unserer Stadtgesellschaft.

Dabei könnte alles so einfach sein
Längst liegt der Politik ein Kompromissvorschlag der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop vor: Erhalt des einzigartigen, bereits sanierten Sprungturms, und zwar mit Wasser drunter!

Stefan Wolf, langjähriger Vorsitzender der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop: „Mit diesem Kompromissvorschlag sind wir einen Riesenschritt auf die Stadt zugegangen. Denn unserem Verein liegt daran, dass die jahrelange Auseinandersetzung, speziell um das Freibad, mit einem Kompromiss ein versöhnliches Ende finden möge. Wir möchten nicht, dass in der Bürgerschaft am Ende nur das schale Gefühl zurück bleibt, ihr Votum habe wieder einmal kein Gewicht gehabt.

Schon im Herbst 2022 thematisierten wir im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion den Zusammenhang zwischen Bürgerbeteiligung und Vertrauen in die demokratischen Strukturen. Die Brisanz dieser Fragen hat seitdem rasant zugenommen. Neuerdings dürfen wir uns in unserer Haltung auch durch den Appell des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes bestätigt sehen: Anfang Mai warnte Prof. Dr. Stephan Harbarth vor Gefahren für die Demokratie in Deutschland. Vor allem aber hat er auch eine klare Vorstellung davon, was uns in dieser Gefahrenlage weiterhelfen könnte.

Prof. Dr. Stephan Harbarth
Präsident des Bundesverfassungsgerichtes
Foto: www.bundesverfassungsgericht.de

Prof. Harbarth, der viele Jahre selbst in der Politik und im Bundestag war, fordert deshalb:

Respekt und Kompromissbereitschaft in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen

Darin sieht er ein probates Mittel um unsere Demokratie zu schützen. Werden diese Erkenntnisse noch rechtzeitig in der Bochmer Kommunalpolitik ankommen?

* Was die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ zu einer der stärksten in Deutschland macht ist ihre hohe Relevanz: Die von der gemeinnützigen Petitionsplattform openpetition.de für jede Petition errechnete Relevanzschwelle (Quorum) wurde bei +++ Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ inzwischen mit 11.000 Petent:innen um ein Mehrfaches überschritten! Stefan Wolf: „Uns ist keine andere Petition in Deutschland bekannt, die diese außergewöhnliche Relevanz von fast 350% erreicht hätte, und wir kennen nur wenige Initiativen, die eine solche Ausdauer besitzen wie unsere.“

Machen uns viele neue „Landmarken“ glücklicher?

Bild: Stadt Bochum, Ausschnitt Anlage zur Verwaltungsvorlage 20240751

Bochum will in den nächsten Jahren etliche Millionen Euro aufwenden, um an Autobahnen und Zufahrtsstraßen rund um Bochum künstlerisch gestaltete, gut sichtbare Werbeelemente errichten zu lassen. Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop (FuF) halten das für keine gute Idee und haben dem mit einer Bürger:innenanregung zur nächsten Ratssitzung Ausdruck verliehen.

In der Ratssitzung am 27. Juni 2024 soll über den Plan beraten werden, zunächst an drei Bochumer Autobahnkreuzen große, weithin sichtbare Kunstwerke, die als „Landmarken“ bezeichnet werden, errichten zu lassen. Später soll dies auch noch an den Straßen geschehen, über die man Bochumer Stadtgebiet erreicht. Wie es in der Beschlussvorlage der Verwaltung 20240751 heißt, gehe es darum, die Wahrnehmbarkeit der Stadt innerhalb der Metropolregion Ruhr zu erhöhen und die Identifikation der Bochumer:innen mit ihrer Stadt zu stärken.

Die Wahrnehmbarkeit dessen, was Bochum wirklich ausmacht, wird nicht durch Kunstwerke am Straßenrand erhöht.

Dazu Stefan Wolf von den FuF: „Wir glauben nicht, dass durch eine Umsetzung des Konzepts „Landmarken – wir sehen Bochum“ die Wahrnehmbarkeit dessen, was Bochum wirklich ausmacht, erhöht und die Bochumer:innen womöglich glücklicher würden.

Wir befürchten vielmehr, dass dieses Vorhaben erhebliche Steuermittel verzehrt, die zur gewollten Zweckerreichung an anderer Stelle deutlich wirkungsvoller eingesetzt werden könnten und auch sollten.“

Bochum besitzt viele wertvolle materielle und immaterielle Güter, die uns und unsere Stadt von den Nachbarstädten, und nicht nur von denen, unterscheiden. Diese Ressourcen, seien es Bauwerke und Orte, Sport, Kultur, soziale Einrichtungen, Brauchtum, Künstler und Persönlichkeiten, die unsere Stadt hervorgebracht hat, sind es, die dafür sorgen, dass wir Bochumer:innen hier glücklich und zufrieden sein können.

Die geplanten Landmarken kann man weder benutzen noch erleben!

Bochum Total, die Konzerte von Herbert Grönemeyer oder die der Bochumer Symphoniker, ja selbst das EM-Kneipenquiz, das die ARD derzeit aus dem „Kuhirten“ in der Brückstraße überträgt, sind immaterielle Werte, die erlebt werden können und für unsere Stadt sprechen.

Unsere öffentlichen Einrichtungen können benutzt werden, zudem auch Anziehungspunkt für Menschen weit über unsere Stadt hinaus werden. Neben den neueren Attraktionen wie dem Musikforum und dem noch im Bau befindlichen Haus des Wissens, möchten wir die Aufmerksamkeit aber auch auf bewährte Schätze, über die sich bereits Generationen mit unserer Stadt identifizierten, lenken.

Werbung gibt’s überall, aber das gibt’s nur bei uns!

Eine kleine Auswahl einiger ebenso einzigartiger wie ungewöhnlicher Bestandsbauwerke, die uns als materielle wie immaterielle Wertgegenstände besonders am Herzen liegen, geben die folgenden Bilder wieder. Wir wären nicht die „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“, wenn wir nicht erkannt hätten, dass auch der Höntroper Sprungturm ein solches Bauwerk ist und entsprechende Aufmerksamkeit verdient.

Foto: www.Fritz-Bauer-Forum.de

Foto: www.Sternwarte-Bochum.de

Foto: www.baukunst-nrw.de

Foto: Stadt Bochum

Bochums Schätze hegen, pflegen und bewerben, das würde Glückshormone nicht nur bei Bochumer:innen freisetzen

Unsere materiellen und immateriellen Wertgegenstände nach innen und außen sichtbar und erfahrbar zu machen, zu pflegen und ggf. in Stand zu halten, erscheint uns als vordringliche Aufgabe. Sie bieten reichlich Stoff für ein erfolgreiches Stadtmarketing. Darin sehen wir beste Grundlagen zur Förderung des Wir- und Heimatgefühls und zur Profilschärfung unserer Stadt.

Neue künstliche Objekte können letztlich dem, was unsere Stadt in ihren vielen Facetten ausmacht, nicht gerecht werden. Wir glauben nicht, dass Bochum damit von uns und anderen besser „gesehen werden“ könnte.

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop regen stattdessen an:

  • Bitte stimmen Sie dem vorliegenden Beschlussvorschlag 20240751 wie auch dem Änderungsantrag, der die Maßnahmen lediglich zweieinhalb Jahre aufschiebt, nicht zu.
  • Bitte nutzen Sie das jetzt vorgeschlagene Moratorium, um diesen kostenintensiven Weg, Landmarken an Autobahnkreuzen und Stadtgrenzen errichten und dauerhaft in Stand halten zu wollen, zu überdenken.
  • Bitte lassen Sie Strategien des Stadtmarketings entwickeln, die auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen und den Haushalt nicht unnötig belasten.
  • Bitte finden Sie Möglichkeiten, all das, was Bochum an materiellen und immateriellen Gütern bereits besitzt, und was von vielen Bürger:innen als solches geschätzt wird, dauerhaft zu pflegen und zu bewahren.
  • Bitte beteiligen Sie die Bürgerschaft in geeigneter Weise an diesen Fragestellungen.
Warum die vielen Landmarken kein Erfolg werden können – so oder so:

Sollte unserer Anregung nicht gefolgt werden und sollten Bochums neue künstliche Landmarken Wirklichkeit und wider Erwarten als erfolgreich empfunden werden, so würden es uns die Nachbarstädte womöglich gleichtun. Oder sogar versuchen, uns an den Stadtgrenzen mit ihren Landmarken zu übertreffen. Man kann sich leicht ausmalen, welche Landmarkenflut damit ausgelöst, und wie sehr die ganze Idee hierdurch ad absurdum geführt würde.

Postkarten sammeln und gewinnen!

Das erste Motiv einer Sammelkartenserie ist erschienen (Foto: FuF)

Die Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop haben soeben das erste Motiv einer Sammelkartenserie aufgelegt. In unregelmäßigen Abständen werden von nun an weitere Postkarten folgen. Alle geplanten Motive behandeln den einzigartigen Sprungturm und das Schwimmbad, um den der Verein ausdauernd kämpft. Am Ende der Sammelkartenserie wird ein Gewinnspiel stehen: gewinnen kann, wer alle bis dahin erschienenen Sammelkarten aufbewahrt hat.

Während die Planungen für das beschlossene Gartenhallenbad voranschreiten, ist die Zukunft des Sprungturms immer noch ungewiss. Das müsste nicht so sein! Der Sprungturm ist in seiner Gestaltung landauf landab einzigartig, zudem ist er der einzige 10-m-Sprungturm in Bochum. Die Bürgerschaft hat mit über 10.000 Unterschriften überdeutlich gemacht, dass sie ihn aus guten Gründen erhalten sehen will.

Dazu Stefan Wolf, Vorsitzender des Fördervereins: „Unsere Stadt nimmt viel Geld in die Hand um sich von anderen Städten im Ruhrgebiet abzuheben: Leuchtturmprojekte sollen entstehen, wie etwa das Haus des Wissens. Die letzte offizielle Kostennote hierzu liegt bei rd. 160 Millionen Euro. Außerdem soll es „Landmarken“ geben: Auf drei Autobahnkreuzen rund um Bochum werden Kunstwerke errichtet, die für Bochum stehen und werben sollen. Die Aufwendungen hierfür wurden mit 2 Millionen Euro veranschlagt. Unsere Stadt soll gesehen werden und möchte ihr Profil schärfen. Die Identifikation der Bochumer:innen mit ihrer Stadt soll gestärkt werden (Beschlussvorlage der Verwaltung 20240751).“

Sebastian Zylka, stellv. Vorsitzender des Fördervereins: „Deshalb sagen wir:

Rettet unseren Sprungturm, und zwar mit Wasser drunter!

Der Sprungturm des Höntroper Freibades ist eine architektonische Ikone. Er erfüllt alle Kriterien der Imagewerbung für Bochum: keine andere Stadt besitzt einen solchen Sprungturm! Er ist nicht nur ein fiktives Leuchtturmprojekt, wir besitzen ihn bereits. Er ist zudem schon saniert und kostet wenig. Er ist fester Bestandteil im Heimatkompass sehr vieler Bochumer Bürger:innen. Sie identifizieren sich darüber mit ihrer Stadt. Es ist uns völlig unverständlich, warum dieser Turm keine Zukunft haben soll, natürlich mit Wasser drunter!“

Was jede/r tun kann, um Sprungturmretter:in zu werden:

– zeichne unsere Petition: www.openpetition.de/!10m
– teile die Petition mit Freund:innen, Kolleg:innen usw.
– schreib uns, komm in einen unserer E-Mail-Verteiler
– bleib über unsere Homepage und OpenPetition informiert
– gebe oder verschicke die Karte an Bekannte und Verwandte
– bewahre ein Exemplar dieser und aller weiteren Sammelkarten sorgfältig auf und nimm nächstes Jahr an unserem Gewinnspiel teil

Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop e.V.
Kontakt: info@schwimmeninhoentrop.de
Internet: www.schwimmeninhoentrop.de


Wir sind dabei, wenn sich am Mülheimer Ringlokschuppen 11 Tage lang alles ums Schwimmbad dreht. Wenn dort ein Bad der Träume, fast ohne Wasser, aber voll mit den Wünschen und Ideen der Besucher:innen entsteht!

In ganz Nordrhein-Westfalen werden seit Jahrzehnten öffentliche Schwimmbäder kaputtgespart oder aufgegeben. Die Bochumer Schwimmbadinitiativen aus Höntrop und Langendreer können ein Lied davon singen. Auch in Mülheim an der Ruhr drohte – wenn auch nur für kurze Zeit – sogar ein Sommer ganz ohne Freibad.

Gleichzeitig boomt die Branche für private Pools: Wer es sich leisten kann, sucht Komfort und Sicherheit im eigenen Garten. Toll!

Als Gegenentwurf zu dieser Privatisierung von Freizeit eröffnet das Impulse Theater Festival gemeinsam mit Künstler*innen und dem Ringlokschuppen Ruhr für elf Tage ein Sommerbad im MüGa-Park. Die Gruppe Conte Potuto gestaltet ein Bad der Träume: fast ohne Wasser, aber voll mit den Wünschen und Ideen der Besucher*innen. TachoTinta spielen mit der Unterwasser-Rugby-Mannschaft auf dem Trockenen, und in der Tigers’ Kitchen wird nicht nur frittiert, sondern auch schmalziger Schlager produziert.

Zusammen mit lokalen Initiativen und Sportvereinen bieten die Künstler*innen Aktionen und Gespräche rund ums Thema Freibad an: Wer darf rein, wer muss draußen bleiben? Welche Begegnungen sind hier möglich? Und welche gesellschaftlichen Konflikte werden in den öffentlichen Bädern sichtbar? SCHWIMM CITY blickt der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft ins Auge und setzt ihr das gemeinsame Vergnügen entgegen. Denn eins ist sicher: Auf den Freibad-Snack, die Pommes, können sich alle einigen. Sie sind vegan, halal, koscher, gluten- und laktosefrei.

SCHWIMM-CITY-Talk #5 am 5.6.24 ab 16 h:

„Rettungsringe:
bürgerschaftliches Engagement für öffentliche Räume“

Was bedeutet es für eine Gemeinschaft, wenn öffentliche Orte nicht mehr zugänglich sind und nur als Fassaden zurückbleiben? Wohin verlagert sich die Freizeit? In Mülheim kämpft seit der Schließung der Volkshochschule (VHS) 2017 die Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ für deren Wiedereröffnung, und in Bochum setzen sich die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop seit vielen Jahren für den Erhalt des Schwimmbads und des Sprungturms ein.

Mit: Udo Bommert und Barbara Eichholz (Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“), Stefan Wolf (Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e. V.), Moderation: Sebastian Brohn

Und die weiteren Gespräche der Hellblauen Stunden des Festivals, immer um 16 h:

Hellblaue Stunde am Donnerstag, 30.5.:
SCHWIMM CITY-Talk #1 Wasserstand: Wie geht es den Schwimmbädern?

Hellblaue Stunde am Freitag, 31.5.:
SCHWIMM CITY-Talk #2 Das Freibad: ein demokratisches Bauwerk?

Hellblaue Stunde am Sonntag, 2.6.:
SCHWIMM CITY-Talk #3 Flirten, Posen, Planschen: Jugend im Schwimmbad

Hellblaue Stunde am Dienstag, 4.6.:
SCHWIMM CITY-Talk #4 Blick über den Beckenrand

Hellblaue Stunde am Donnerstag, 6.6.:
SCHWIMM CITY-Talk #6 Arbeiten im Schwimmbad

Hellblaue Stunde am Freitag, 7.6.:
SCHWIMM CITY-Talk #7 BODYRULES: zwischen Freiraum und Konfliktzone

Hellblaue Stunde am Samstag, 8.6.:
SCHWIMM CITY-Talk #8 Utopie und Spekulation: das Freibad der Zukunft

Das ganze Programm des SCHWIMM-CITY Festivals steht hier zum Download bereit.

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
Wer möchte, bringt Badebekleidung und ein Handtuch mit. Alle anderen Outfits sind aber genauso willkommen!
Im Rahmen der „ExtraSchicht“ (1.6.) kostenloser Eintritt nur mit Anmeldung bis zum 31.5. unter stadtprojekt[at]impulsefestival.de.

Von und mit African Grassroots, Arbeitsgemeinschaft der Mülheimer Künstler*innen e. V., Architects for Future (Ortsgruppe Ruhrgebiet), Conte Potuto, Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, DLRG Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e. V., Grugabad-Freunde e. V., HARTMANNMUELLER, Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“, Internationales Frauencafé (PLANB Ruhr e. V.), ISSA Security, MUT-Café des Kommunalen Integrationszentrums, PIA-Stiftung für integrierte Stadtentwicklung, Damian Rebgetz, Silent University Ruhr, Sport im Park, SWiMH gGmbH, TachoTinta, TIGERS’ KITCHEN (Nadja Duesterberg, Svea Kirschmeier), Unterwasser-Rugby-Spieler*innen des TSC Mülheim/Ruhr e. V. und des FS Duisburg 1920 e. V., vier.zentrale