Paukenschlag: 11.000 Bürger:innen stemmen sich gegen den Freibadabriss !

Lassen sich Thomas Eiskirch und die Mehrheitsfraktion des Rates dadurch in letzter Minute noch überzeugen?

Während die Petition zur Rettung des Bades gerade ihren nächsten Meilenstein erreicht, sollen die WasserWelten noch in diesem Herbst Fakten schaffen: das Schwimmerbecken und das Sprungturmbecken sollen so schnell wie möglich zugeschüttet werden. So jedenfalls wollen es Thomas Eiskirch und sein Aufsichtsrat. Damit gehen die jahrelangen Auseinandersetzungen um das Höntroper Hallen- und Freibad in eine neue Phase.

Wer ist dieser Aufsichtsrat, der die bundesweit stärkste Willensbekundung einer kommunalen Bürgerschaft* bislang ignoriert? Den größten Einfluss auf die Entscheidungen des Aufsichtsrates hat sein Vorsitzender, unser Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Zusammen mit der Mehrheitsfraktion im Bochumer Stadtrat, die folglich auch im Aufsichtsrat die meisten Stimmen besitzt, ergibt sich hieraus das eigentliche Machtzentrum, das über Wohl und Wehe der verschiedenen Bäder und unseres Sprungturms entscheidet.

Gras soll über die Sache wachsen, daher die plötzliche Eile

Der unerträgliche Zustand eines seit 8 Jahren geschlossenen Hallenbades und seit 6 Jahren geschlossenen Freibades in Höntrop ärgerte bislang hauptsächlich die Bürger:innen. Dass diese Verzögerungen jetzt aber dazu führen könnten, dass der Schwimmbadstreit auch noch im Wahljahr 2025 die Gemüter erhitzt, beginnt möglicherweise auch Kommunalpolitiker:innen zu beunruhigen.

Doch würde sich die Hoffnung der Kommunalpolitik erfüllen? Würde sich durch ein schnelles Zuschütten der Becken, im nächsten Herbst, wenn gewählt wird, niemand mehr an das Höntroper Freibad erinnern können?

Wird der Sprungturm zum Albtraum?

Und Thomas Eiskirch trägt ebenfalls die Verantwortung, sollte der angekündigte Albraum wahr werden, und der ikonische Sprungturm zu einer geschmacklosen Aufstiegshilfe für ein paar Edelstahlrutschen degradiert werden.

Foto: Lutz Leitmann / Stadt Bochum, Presseamt,
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Animation: „Wasser Welten“ Bochum

Anstatt erfrischender Sprünge in kühlendes Nass soll es künftig nur noch heiße Rutschen in staubigen Sand geben.

Wir halten daran fest, dass ein Betrieb des Sprungturms und Sprungbeckens, an heißen Sommertagen, als temporäre Attraktion im Außenbereich des neuen Gartenhallenbades, in vielfacher Hinsicht die beste und einzige aller denkbaren Vorschläge darstellt. Dabei denken wir nicht zuletzt an das Ansehen von Politik und Verwaltung in unserer Stadtgesellschaft.

Dabei könnte alles so einfach sein
Längst liegt der Politik ein Kompromissvorschlag der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop vor: Erhalt des einzigartigen, bereits sanierten Sprungturms, und zwar mit Wasser drunter!

Stefan Wolf, langjähriger Vorsitzender der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop: „Mit diesem Kompromissvorschlag sind wir einen Riesenschritt auf die Stadt zugegangen. Denn unserem Verein liegt daran, dass die jahrelange Auseinandersetzung, speziell um das Freibad, mit einem Kompromiss ein versöhnliches Ende finden möge. Wir möchten nicht, dass in der Bürgerschaft am Ende nur das schale Gefühl zurück bleibt, ihr Votum habe wieder einmal kein Gewicht gehabt.

Schon im Herbst 2022 thematisierten wir im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion den Zusammenhang zwischen Bürgerbeteiligung und Vertrauen in die demokratischen Strukturen. Die Brisanz dieser Fragen hat seitdem rasant zugenommen. Neuerdings dürfen wir uns in unserer Haltung auch durch den Appell des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes bestätigt sehen: Anfang Mai warnte Prof. Dr. Stephan Harbarth vor Gefahren für die Demokratie in Deutschland. Vor allem aber hat er auch eine klare Vorstellung davon, was uns in dieser Gefahrenlage weiterhelfen könnte.

Prof. Dr. Stephan Harbarth
Präsident des Bundesverfassungsgerichtes
Foto: www.bundesverfassungsgericht.de

Prof. Harbarth, der viele Jahre selbst in der Politik und im Bundestag war, fordert deshalb:

Respekt und Kompromissbereitschaft in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen

Darin sieht er ein probates Mittel um unsere Demokratie zu schützen. Werden diese Erkenntnisse noch rechtzeitig in der Bochmer Kommunalpolitik ankommen?

* Was die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ zu einer der stärksten in Deutschland macht ist ihre hohe Relevanz: Die von der gemeinnützigen Petitionsplattform openpetition.de für jede Petition errechnete Relevanzschwelle (Quorum) wurde bei +++ Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ inzwischen mit 11.000 Petent:innen um ein Mehrfaches überschritten! Stefan Wolf: „Uns ist keine andere Petition in Deutschland bekannt, die diese außergewöhnliche Relevanz von fast 350% erreicht hätte, und wir kennen nur wenige Initiativen, die eine solche Ausdauer besitzen wie unsere.“