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In letzter Minute: stoppt der Rat am 10. Oktober den Abriss des Sprungbeckens?

Bilder, die wir uns gerne erspart hätten

Völlig unbeeindruckt vom Engagement und Protest vieler tausend Bochumer Bürger:innen gräbt sich seit letzter Woche ein einsamer Baggerfahrer weisungsgemäß durch unser Freibad. Nachdem er zunächst das Planschbecken zertrümmerte, hat er nun Fahrt in Richtung Sportbecken aufgenommen. Dort wurde die östliche Beckenwand bereits eingerissen und eine Rampe ins Beckeninnere des Sportbeckens hergestellt.

Noch ist es nicht zu spät …

… denn das Sprungbecken ist zur Stunde noch nicht beschädigt worden (9.10.24, 11 h).

Sprungturm erhalten und zwar mit Wasser drunter, lautet unsere Kompromissformel. Sie ist ein Angebot an Politik und Verwaltung, wie man es sich dort eigentlich nicht besser wünschen könnte. Denn was wäre vernünftiger, als einen solchen Dauerstreit einvernehmlich zu einem für beide Seiten akzeptablen Ende zu bringen? Längst geht es nicht mehr nur um einen Sprungturm. Es geht um den Umgang der politischen Gremien und der Verwaltung mit Bürgeranregungen, Bürgerwünschen und wie hier, einem eindeutig erkennbaren Bürgerwillen in unserer Stadt.

Sprungturm am 10. Oktober im Rat

Morgen kommt der Kompromissvorschlag der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop und ihrer 11.200 Petent:innen im Rat unserer Stadt zur Sprache (Bürgeranregung gem. §24 GO vom 2.10.2024). Wir werden dann erleben, wie unsere gewählten Mandatsträger:innen in dieser, sehr vielen Menschen wichtigen, Frage entscheiden. Ob sie gewillt sind, den Kompromissvorschlag aus der Bürgerschaft anzunehmen oder nicht.

Die Ratssitzung kann wie immer am heimischen Endgerät über das Rats-TV verfolgt werden. Die Sitzung beginnt um 14 Uhr.

Sprungturm könnte aus Portokasse des HdW’s bezahlt werden

Luftaufnahme vom Haus des Wissens im Juni 2024 (Quelle: Stadt Bochum)

Am heutigen Donnerstag wird in der Baustelle unseres künftigen Haus des Wissens (HdW) die feierliche Grundsteinlegung stattfinden. Doch nicht allen Bürger:innen dieser Stadt steigen dabei Freudentränen in die Augen, auch nicht allen Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop.

„Ich verstehe nicht, weshalb für dieses Bochumer Prestigeobjekt Geld ohne Ende locker gemacht wird, sich die Stadt dafür sogar erstmals wieder neu verschulden will, während unser beliebter Höntroper Sprungturm kaputtgespart werden soll“ fragt sich Sebastian Zylka vom Förderverein und ergänzt: „und wie bitte schön will man das den Bürgerinnen und Bürgern erklären?“

Als sich die Mitglieder des Rates vor ein paar Jahren für dieses Projekt entschieden, waren ihnen von der Verwaltung Kosten von gut 60 Mio € genannt worden. Auf dieser Basis wurde 2019 ein Architektenwettbewerb ausgelobt, Preisträger war das Büro CROSS Architecture. Dieses Büro habe „am besten verstanden was wir haben wollen“ erläuterte unser Kulturdezernent der Öffentlichkeit diese Entscheidung. Und der Baudezernent ermahnte derweil die Ratsmitglieder eindringlich Haltung anzunehmen, denn das Projekt würde gemäß einer neuen Schätzung 30 Millionen Euro teurer. Der Rat ließ sich versichern, dass es damit dann aber auch genug sei, nahm die gewünschte Haltung an und stimmte zu.

Die Kosten explodierten schon vor der Grundsteinlegung

Doch es kam anders, denn die Architekten hatten inzwischen begonnen die Kosten im Detail zu berechnen. Erneut trat der Baudezernent vor den Rat und enthüllte das atemberaubende Ergebnis: noch einmal 60 Millionen Euro oben drauf würden gebraucht, in Summe nun also über 150 Millionen Euro. Nach einer teils hitzigen Diskussion kam man zu der Überzeugung, dass man nun nicht mehr zurück könne, und schluckte auch diese Kröte.

Doch Kommunalpolitiker bezweifeln bereits, dass es bei diesen Kosten bleibt. Denn allein die riesige Stahlkonstruktion, die derzeit die alte Fassade von beiden Seiten am Umkippen hindert, soll schon fast 2 Millionen Euro kosten, wie die WAZ berichtete (siehe Beitragsbild).

Sprungturm könnte aus der Portokasse des HdW’s bezahlt werden

„Nach den Berechnungen unserer Architekten und Ingenieure würde die dauerhafte Herrichtung der Höntroper Sprunganlage weniger als 1 % allein der Mehrkosten ausmachen, die bisher beim Haus des Wissens aufgerufen wurden. Und wir gehen davon aus, dass es bei einem Betriebskostenvergleich zwischen HdW und Sprungturm nicht anders aussieht“ erläutert Stefan Wolf die Kostenbetrachtung des Vereins.

Einige wenige Bürger:innen wünschten sich Markthallen …

Im Rahmen der Bürgerkonferenz 2017 sammelten 371 eingeladene Bochumer:innen Ideen zur Entwicklung unserer Stadt und stellten sie sich gegenseitig vor. Die allermeisten Vorschläge betrafen Projekte in den Quartieren und Stadtteilen. Die Teilnehmer:innen konnten anschließend je 5 Sympathiepunkte an die verschiedenen Ideen verteilen, insgesamt waren also über 1.800 Punkte zu vergeben. Die Markthallenidee vereinigte am Ende 65 Punkte auf sich, 65 Bürger:innen fanden die Idee einer oder mehrerer Markthallen in unserer Stadt gut.

Die Kopenhagerer Markthallen, ganz einfach und doch äußerst beliebt (Foto: FuF)

Daraus entwickelte die Verwaltung das Konzept des Haus des Wissens, mit einer zentralen Markthalle, der VHS und der Stadtbücherei unter einem Dach, sowie dem Abriss des BVZ’s. Ob das die Intention der 65 Bürgerinnen und Bürger war, darf angezweifelt werden. Gefragt wurden sie nicht.

… wurden am Ende aber nicht gefragt

Zu Recht wurden im Rat der Stadt Stimmen laut, dass die Entscheidung über ein dermaßen kostspieliges Projekt, neue kommunale Schulden und eine Jahre dauernde Großbaustelle mitten in der Stadt der Bürgerschaft zur Entscheidung vorgelegt werden solle. Doch eine Ratsmehrheit weigerte sich, diese Entscheidung in die Hände der Bürgerschaft zu legen und lehnte den Antrag eines sogenannten Ratsbürgerentscheids, den die Opposition einbrachte, ab.

Sehr viele andere Bürger wünschten sich ihr Freibad zu erhalten

… gründeten einen Verein und sammelten Unterschriften, bis heute schon über 11.000 an der Zahl. Doch die Bürgeranregungen, die sie über Jahre in den Rat der Stadt einbrachten, wurden ebenfalls stets abgelehnt.

Worauf muss Bochum künftig noch verzichten?

„Das Haus des Wissens sei eines der spannendsten Projekte der Bochum Strategie, heißt es u.E. nicht zu Unrecht beim Presseamt der Stadt Bochum. Und tatsächlich spricht vieles für dieses Projekt im Herzen der Bochumer Innenstadt. Doch wir fragen uns, worauf die kleinen und großen Bochumer:innen noch alles werden verzichten müssen, damit das Haus des Wissens finanziert werden kann, und ob es nicht auch eine Nummer kleiner gegangen wäre?

Wir lassen nicht locker

Was den Sprungturm betrifft, geben wir jedenfalls nicht auf, denn alles spricht für seinen Erhalt, und zwar mit Wasser drunter! Dass beim Haus des Wissens mehr als 100 Millionen allein an Mehrkosten gestemmt werden, und das Kleingeld für unseren Sprungturm fehlen soll, will uns einfach nicht einleuchten. Es war noch nie so wichtig wie heute, dass Kommunalpolitik dem Eindruck entgegentritt, über die Köpfe der Bürgerschaft hinweg zu regieren,“ so Stefan Wolf, Vorsitzender des Vereins.

Sambarhythmen und Proteste in Wattenscheid

Vier Trommler:innen der Dortmunder Samba-Truppe até logo brachten die großen und kleinen Teilnehmer:innen auf Betriebstemperatur

Fotos: FuF

Bei idealem Freibadwetter und mitreißenden Sambarthythmen versammelten sich am vergangenen Samstag zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Höntroper Südpark. Sie protestierten einmal mehr gegen den Verlust Ihres Freibades. Die geplante Zweckentfremdung Ihres Sprungturms, die erst kürzlich bekannt wurde, bringt sie auf.

In zahlreichen Wortbeiträgen Bochumer Bürger:innen kam die Unzufriedenheit mit der Bochumer Bäderpolitik zum Ausdruck. „Einst besaß unser Wattenscheid zwei Frei- und zwei Hallenbäder. Doch unter Bochumer Regentschaft ist davon heute nur noch ein Freibad übrig geblieben, das nur wenige Wochen im Jahr geöffnet hat und an heißen Tagen auch noch überfüllt ist“ hieß es. „Es ist eine Schande, wie die Stadt das Höntroper Bad hat verkommen lassen. Eine Verschwendung von Steuermitteln und eine Frechheit gegenüber der Bürgerschaft.“

„Der Abriss des kompletten Hallenbades ist unnötig gewesen. Und noch 2018 war die Freibadanlage in einem brauchbaren Zustand, und der Sprungturm nach seiner Renovierung sogar tiptop. Was haben die sogenannten WasserWelten und ihre teuren Geschäftsführer daraus gemacht?“

„Unter Thomas Eiskirch und seiner Partei werden Prestigeobjekte mit ausufernden Kosten vorangetrieben und Bürgerwünsche, die mit wenig Aufwand realisiert werden könnten, ignoriert.“ Gemeint war die Aufrechterhaltung des Sprungturms, und zwar mit Wasser drunter, wie es der Förderverein seit einem Jahr fordert.

„So ein Quatsch, diese dämlichen Pläne für den Sprungturm: diese Rutschröhren heizen sich so auf, dass man sie im Sommer gar nicht benutzen kann. Das habe ich selbst an einem Stück Blech nachgemessen“ war eine andere Teilnehmerin überzeugt.

„Macht unbedingt weiter, denn den Bürgerinnen und Bürgern gebührt Respekt. Was sind 11.000 Unterschriften der Bochumer Politik wert? Das muss sich nun zeigen. Die nahende Kommunalwahl bietet die Chance, bei bisher tauben Ohren doch noch Gehör zu finden. Keinesfalls die Forderungen kampflos aufgegeben und die Flinte ins Korn werfen“ hieß es weiter.

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop servierten derweil Kaffee und Kuchen sowie Erfrischungsgetränke.

Petition erhält weiteren Zulauf

„Unsere Petition ist weiter lebendig und mit dieser Kundgebung konnten wir offenbar auch Menschen ansprechen, die sich bisher noch nicht bei uns engagiert haben. Unter den Kundgebungsteilnehmer:innen befanden sich über 40 Personen, die sich erst heute in unsere Petitionslisten eingetragen haben. Das gibt uns weitere Zuversicht und stärkt uns den Rücken“ äußerte sich Stefan Wolf von den Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop am Ende des mitreißenden Trommelevents zufrieden.

Trommeln für den Turm, trommeln für Respekt !

Bildquellen Montage: Stadt Bochum, FuF

Kundgebung im Höntroper Südpark am Samstag, den 7. September um 15 Uhr

Für den richtigen Rhythmus sorgen até logo aus Dortmund, für Erfrischungen, Kaffee und Kuchen die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop

Die Kundgebung findet unmittelbar am Kinderspielplatz und an den Tiergehegen statt.

Bushaltestellen: Linie 365 In der Mark und weitere rund um den Südpark

Parkplatz bei PKW Anfahrt: am Ende der Straße In der Mark

Erklärung der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.:

„Mehr als 11.000 Menschen haben bis heute den Erhalt des Höntroper Freibades samt Sprungturm gefordert. Und es werden immer noch mehr. Doch unser scheidender Oberbürgermeister und seine Mehrheitsfraktion im Bochumer Rat (die im Aufsichtsrat die Geschicke der WasserWelten bestimmen) wollen die Becken noch in diesem Herbst zuschütten lassen. Die Diskussion um den Erhalt der Sprunganlage soll offensichtlich im Keim erstickt werden. Und bis zur Kommunalwahl im Herbst 2025 soll Gras über die Sache gewachsen sein. Damit gehen die jahrelangen Auseinandersetzungen um das Höntroper Hallen- und Freibad in eine neue Phase.

Wir sagen: das ist der falsche Weg!

Denn wir erkennen heute: am Ende dieses 10 Jahre währenden Streites braucht es einen Kompromiss. Und das ist der Sprungturm, und zwar mit Wasser drunter! Sonntagsreden zum Schutz unserer Demokratie hat es genug gegeben, auch in Bochum. Was es braucht ist umsichtiges Handeln, gerade auch in den Kommunen. Die Kommunalpolitik muss schnellstens als Partnerin der Bürgerschaft wahrnehmbar werden. Die Devise muss sein, mit den Bürger:innen zu regieren, nicht über deren Köpfe hinweg. Relevanter Bürgerwille muss erkennbar in Entscheidungen einbezogen, Beschlüsse müssen gegebenenfalls geändert werden.

Unser Verfassungsgerichtspräsident, Prof. Dr. Stephan Harbarth, brachte es kürzlich im Spiegel auf den Punkt:

Prof. Dr. Stephan Harbarth
Präsident des Bundesverfassungsgerichtes
Foto: www.bundesverfassungsgericht.de

„Respekt und Kompromissbereitschaft in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen“

seien von Nöten. Damit ließe sich unsere Demokratie wirkungsvoll schützen. Dem können wir nur zustimmen, sehen wir uns doch in unserem engagierten Bemühen um einen Kompromiss in diesem Schwimmbadstreit von höchster Stelle bestätigt.“

11.000 Petent:innen: das WDR-Fernsehen kommt

Foto (FuF): An heißen Sommertagen drängelten sich bis Ende August 2018 die Menschen vor dem Eingang zum Höntroper Freibad. Damit soll nach dem Willen unseres Oberbürgermeisters endgültig Schluss sein. Die Becken sollen jetzt ganz schnell zugeschüttet werden.

Die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ ist mit über 11.000 Petent:innen inzwischen zu einer der stärksten Petitionen* Deutschlands geworden! Grund genug für den WDR, die ausdauernden Bochumer Aktivist:innen erneut aufzusuchen.

Die Gefühle und Beweggründe, aber auch worum es den Bürgerinnen und Bürgern, über das Schwimmbad hinaus, inzwischen noch geht, all das darf am kommenden Freitag im Südpark vor laufender Kamera zur Sprache kommen.

… worum es noch geht

Denn inzwischen geht es um weit mehr, als nur das Schwimmbad. Stefan Wolf, vom Verein der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop: „Bürger:innen bringen mit Ihren Unterschriften Vertrauen zum Ausdruck. Vertrauen in Institutionen wie Politik und Verwaltung. Sie vertrauen darauf Gehör zu finden und in einen Dialog zu treten. Und darauf, dass Ihre Anliegen, wenigstens teilweise, berücksichtigt werden. Unsere Demokratie lebt von diesem Vertrauen. Deshalb ist es so wichtig, dass gesellschaftliche Auseinandersetzungen konstruktiv geführt werden, dass man im Gespräch bleibt, dass man Kompromisse findet. Damit Vertrauen nicht verloren geht, sondern neue Nahrung bekommt. Das ist vielleicht der Hauptgrund, weshalb unser Verein die Flinte bis heute nicht ins Korn geworfen hat.“

Petent:innen, Mitglieder und Interessierte sind herzlich willkommen

Datum: Freitag, der 23. August 2024
Uhrzeit: 15 Uhr
Ort: Südpark Höntrop
Treffpunkt: dort, wo ehemals Eingang / Zugangsbrücke waren (siehe Foto)

* Weshalb die Petition eine der stärksten Deutschlands ist

Was die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ zu einer der stärksten in Deutschland macht, ist ihre hohe Relevanz: Die von der gemeinnützigen Petitionsplattform openpetition.de für jede Petition errechnete Relevanzschwelle (Quorum) wurde bei +++ Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ inzwischen mit 11.000 Petent:innen um ein Mehrfaches überschritten! Stefan Wolf: „Uns ist keine andere Petition in Deutschland bekannt, die diese außergewöhnliche Relevanz von fast 350% erreicht hätte, und wir kennen nur wenige Initiativen, die eine solche Ausdauer besitzen wie unsere.“ Die Petition kann weiterhin online oder in Papierform gezeichnet werden, näheres siehe:

— >> www.openpetition.de/!10m << —

Der erste WDR-Fernsehbeitrag vom Juli 2022

Der erste WDR-Fernsehbeitrag, der am 18.7.2022 um 19:30 Uhr in der Lokalzeit Ruhr zu sehen war, kann auf Youtube weiterhin angeschaut werden:

— >> WDR-Fernsehbeitrag vom 18.7.2022 << —

Hitzewellen in Bochum: auch darum wehren sich 11.000 Bürger:innen gg. Freibadaus in Höntrop

Foto: pixabay.com
Textquelle: WAZ vom 19.8.2024

Eine neue Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) zeigt, welche Folgen der Klimawandel für NRW in Zukunft noch haben wird – und wie sich der Worst Case vermeiden lässt. Vor allem das Ruhrgebiet, und damit Bochum, sind betroffen!

Pro Jahr gibt es durchschnittlich etwa acht Hitzetage – also Tage mit Temperaturen über 30 Grad – in NRW. Im Weiter-wie-bisher-Szenario muss sich die Bevölkerung bis Ende des Jahrhunderts auf durchschnittlich 28 Hitzetage pro Jahr einstellen. Die durchschnittliche Anzahl von Hitzewellen könnte sich demnach sogar versiebenfachen: von aktuell 0,3 pro Jahr auf 2,3.

Vor allem das dicht besiedelte Ruhrgebiet – bereits jetzt eine der wärmsten Regionen Deutschlands – wird von der Hitze betroffen sein. Also auch wir in Bochum.

Klimatische Entwicklung wurde nicht bedacht

Stefan Wolf von den Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop: „Diese seit Jahren absehbare Entwicklung wurde bei den Entscheidungen rund um die Bochumer Freibäder leider vollständig ignoriert. Deshalb hoffen über 11.000 Menschen weiter auf eine Kursänderung von Thomas Eiskirch und seiner Mehrheitspartei im Bochumer Rat bzw. im Aufsichtsrat der Bochumer Bädergesellschaft. Einen wirklich tragfähigen Kompromiss für den Schwimmbadstandort Höntrop haben wir ausgearbeitet, er liegt unserem Oberbürgermeister vor.“

Paukenschlag: 11.000 Bürger:innen stemmen sich gegen den Freibadabriss !

Lassen sich Thomas Eiskirch und die Mehrheitsfraktion des Rates dadurch in letzter Minute noch überzeugen?

Während die Petition zur Rettung des Bades gerade ihren nächsten Meilenstein erreicht, sollen die WasserWelten noch in diesem Herbst Fakten schaffen: das Schwimmerbecken und das Sprungturmbecken sollen so schnell wie möglich zugeschüttet werden. So jedenfalls wollen es Thomas Eiskirch und sein Aufsichtsrat. Damit gehen die jahrelangen Auseinandersetzungen um das Höntroper Hallen- und Freibad in eine neue Phase.

Wer ist dieser Aufsichtsrat, der die bundesweit stärkste Willensbekundung einer kommunalen Bürgerschaft* bislang ignoriert? Den größten Einfluss auf die Entscheidungen des Aufsichtsrates hat sein Vorsitzender, unser Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Zusammen mit der Mehrheitsfraktion im Bochumer Stadtrat, die folglich auch im Aufsichtsrat die meisten Stimmen besitzt, ergibt sich hieraus das eigentliche Machtzentrum, das über Wohl und Wehe der verschiedenen Bäder und unseres Sprungturms entscheidet.

Gras soll über die Sache wachsen, daher die plötzliche Eile

Der unerträgliche Zustand eines seit 8 Jahren geschlossenen Hallenbades und seit 6 Jahren geschlossenen Freibades in Höntrop ärgerte bislang hauptsächlich die Bürger:innen. Dass diese Verzögerungen jetzt aber dazu führen könnten, dass der Schwimmbadstreit auch noch im Wahljahr 2025 die Gemüter erhitzt, beginnt möglicherweise auch Kommunalpolitiker:innen zu beunruhigen.

Doch würde sich die Hoffnung der Kommunalpolitik erfüllen? Würde sich durch ein schnelles Zuschütten der Becken, im nächsten Herbst, wenn gewählt wird, niemand mehr an das Höntroper Freibad erinnern können?

Wird der Sprungturm zum Albtraum?

Und Thomas Eiskirch trägt ebenfalls die Verantwortung, sollte der angekündigte Albraum wahr werden, und der ikonische Sprungturm zu einer geschmacklosen Aufstiegshilfe für ein paar Edelstahlrutschen degradiert werden.

Foto: Lutz Leitmann / Stadt Bochum, Presseamt,
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Animation: „Wasser Welten“ Bochum

Anstatt erfrischender Sprünge in kühlendes Nass soll es künftig nur noch heiße Rutschen in staubigen Sand geben.

Wir halten daran fest, dass ein Betrieb des Sprungturms und Sprungbeckens, an heißen Sommertagen, als temporäre Attraktion im Außenbereich des neuen Gartenhallenbades, in vielfacher Hinsicht die beste und einzige aller denkbaren Vorschläge darstellt. Dabei denken wir nicht zuletzt an das Ansehen von Politik und Verwaltung in unserer Stadtgesellschaft.

Dabei könnte alles so einfach sein
Längst liegt der Politik ein Kompromissvorschlag der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop vor: Erhalt des einzigartigen, bereits sanierten Sprungturms, und zwar mit Wasser drunter!

Stefan Wolf, langjähriger Vorsitzender der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop: „Mit diesem Kompromissvorschlag sind wir einen Riesenschritt auf die Stadt zugegangen. Denn unserem Verein liegt daran, dass die jahrelange Auseinandersetzung, speziell um das Freibad, mit einem Kompromiss ein versöhnliches Ende finden möge. Wir möchten nicht, dass in der Bürgerschaft am Ende nur das schale Gefühl zurück bleibt, ihr Votum habe wieder einmal kein Gewicht gehabt.

Schon im Herbst 2022 thematisierten wir im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion den Zusammenhang zwischen Bürgerbeteiligung und Vertrauen in die demokratischen Strukturen. Die Brisanz dieser Fragen hat seitdem rasant zugenommen. Neuerdings dürfen wir uns in unserer Haltung auch durch den Appell des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes bestätigt sehen: Anfang Mai warnte Prof. Dr. Stephan Harbarth vor Gefahren für die Demokratie in Deutschland. Vor allem aber hat er auch eine klare Vorstellung davon, was uns in dieser Gefahrenlage weiterhelfen könnte.

Prof. Dr. Stephan Harbarth
Präsident des Bundesverfassungsgerichtes
Foto: www.bundesverfassungsgericht.de

Prof. Harbarth, der viele Jahre selbst in der Politik und im Bundestag war, fordert deshalb:

Respekt und Kompromissbereitschaft in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen

Darin sieht er ein probates Mittel um unsere Demokratie zu schützen. Werden diese Erkenntnisse noch rechtzeitig in der Bochmer Kommunalpolitik ankommen?

* Was die Petition +++Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ zu einer der stärksten in Deutschland macht ist ihre hohe Relevanz: Die von der gemeinnützigen Petitionsplattform openpetition.de für jede Petition errechnete Relevanzschwelle (Quorum) wurde bei +++ Rettet das Hallenfreibad Höntrop +++ inzwischen mit 11.000 Petent:innen um ein Mehrfaches überschritten! Stefan Wolf: „Uns ist keine andere Petition in Deutschland bekannt, die diese außergewöhnliche Relevanz von fast 350% erreicht hätte, und wir kennen nur wenige Initiativen, die eine solche Ausdauer besitzen wie unsere.“

Machen uns viele neue „Landmarken“ glücklicher?

Bild: Stadt Bochum, Ausschnitt Anlage zur Verwaltungsvorlage 20240751

Bochum will in den nächsten Jahren etliche Millionen Euro aufwenden, um an Autobahnen und Zufahrtsstraßen rund um Bochum künstlerisch gestaltete, gut sichtbare Werbeelemente errichten zu lassen. Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop (FuF) halten das für keine gute Idee und haben dem mit einer Bürger:innenanregung zur nächsten Ratssitzung Ausdruck verliehen.

In der Ratssitzung am 27. Juni 2024 soll über den Plan beraten werden, zunächst an drei Bochumer Autobahnkreuzen große, weithin sichtbare Kunstwerke, die als „Landmarken“ bezeichnet werden, errichten zu lassen. Später soll dies auch noch an den Straßen geschehen, über die man Bochumer Stadtgebiet erreicht. Wie es in der Beschlussvorlage der Verwaltung 20240751 heißt, gehe es darum, die Wahrnehmbarkeit der Stadt innerhalb der Metropolregion Ruhr zu erhöhen und die Identifikation der Bochumer:innen mit ihrer Stadt zu stärken.

Die Wahrnehmbarkeit dessen, was Bochum wirklich ausmacht, wird nicht durch Kunstwerke am Straßenrand erhöht.

Dazu Stefan Wolf von den FuF: „Wir glauben nicht, dass durch eine Umsetzung des Konzepts „Landmarken – wir sehen Bochum“ die Wahrnehmbarkeit dessen, was Bochum wirklich ausmacht, erhöht und die Bochumer:innen womöglich glücklicher würden.

Wir befürchten vielmehr, dass dieses Vorhaben erhebliche Steuermittel verzehrt, die zur gewollten Zweckerreichung an anderer Stelle deutlich wirkungsvoller eingesetzt werden könnten und auch sollten.“

Bochum besitzt viele wertvolle materielle und immaterielle Güter, die uns und unsere Stadt von den Nachbarstädten, und nicht nur von denen, unterscheiden. Diese Ressourcen, seien es Bauwerke und Orte, Sport, Kultur, soziale Einrichtungen, Brauchtum, Künstler und Persönlichkeiten, die unsere Stadt hervorgebracht hat, sind es, die dafür sorgen, dass wir Bochumer:innen hier glücklich und zufrieden sein können.

Die geplanten Landmarken kann man weder benutzen noch erleben!

Bochum Total, die Konzerte von Herbert Grönemeyer oder die der Bochumer Symphoniker, ja selbst das EM-Kneipenquiz, das die ARD derzeit aus dem „Kuhirten“ in der Brückstraße überträgt, sind immaterielle Werte, die erlebt werden können und für unsere Stadt sprechen.

Unsere öffentlichen Einrichtungen können benutzt werden, zudem auch Anziehungspunkt für Menschen weit über unsere Stadt hinaus werden. Neben den neueren Attraktionen wie dem Musikforum und dem noch im Bau befindlichen Haus des Wissens, möchten wir die Aufmerksamkeit aber auch auf bewährte Schätze, über die sich bereits Generationen mit unserer Stadt identifizierten, lenken.

Werbung gibt’s überall, aber das gibt’s nur bei uns!

Eine kleine Auswahl einiger ebenso einzigartiger wie ungewöhnlicher Bestandsbauwerke, die uns als materielle wie immaterielle Wertgegenstände besonders am Herzen liegen, geben die folgenden Bilder wieder. Wir wären nicht die „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“, wenn wir nicht erkannt hätten, dass auch der Höntroper Sprungturm ein solches Bauwerk ist und entsprechende Aufmerksamkeit verdient.

Foto: www.Fritz-Bauer-Forum.de

Foto: www.Sternwarte-Bochum.de

Foto: www.baukunst-nrw.de

Foto: Stadt Bochum

Bochums Schätze hegen, pflegen und bewerben, das würde Glückshormone nicht nur bei Bochumer:innen freisetzen

Unsere materiellen und immateriellen Wertgegenstände nach innen und außen sichtbar und erfahrbar zu machen, zu pflegen und ggf. in Stand zu halten, erscheint uns als vordringliche Aufgabe. Sie bieten reichlich Stoff für ein erfolgreiches Stadtmarketing. Darin sehen wir beste Grundlagen zur Förderung des Wir- und Heimatgefühls und zur Profilschärfung unserer Stadt.

Neue künstliche Objekte können letztlich dem, was unsere Stadt in ihren vielen Facetten ausmacht, nicht gerecht werden. Wir glauben nicht, dass Bochum damit von uns und anderen besser „gesehen werden“ könnte.

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop regen stattdessen an:

  • Bitte stimmen Sie dem vorliegenden Beschlussvorschlag 20240751 wie auch dem Änderungsantrag, der die Maßnahmen lediglich zweieinhalb Jahre aufschiebt, nicht zu.
  • Bitte nutzen Sie das jetzt vorgeschlagene Moratorium, um diesen kostenintensiven Weg, Landmarken an Autobahnkreuzen und Stadtgrenzen errichten und dauerhaft in Stand halten zu wollen, zu überdenken.
  • Bitte lassen Sie Strategien des Stadtmarketings entwickeln, die auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen und den Haushalt nicht unnötig belasten.
  • Bitte finden Sie Möglichkeiten, all das, was Bochum an materiellen und immateriellen Gütern bereits besitzt, und was von vielen Bürger:innen als solches geschätzt wird, dauerhaft zu pflegen und zu bewahren.
  • Bitte beteiligen Sie die Bürgerschaft in geeigneter Weise an diesen Fragestellungen.
Warum die vielen Landmarken kein Erfolg werden können – so oder so:

Sollte unserer Anregung nicht gefolgt werden und sollten Bochums neue künstliche Landmarken Wirklichkeit und wider Erwarten als erfolgreich empfunden werden, so würden es uns die Nachbarstädte womöglich gleichtun. Oder sogar versuchen, uns an den Stadtgrenzen mit ihren Landmarken zu übertreffen. Man kann sich leicht ausmalen, welche Landmarkenflut damit ausgelöst, und wie sehr die ganze Idee hierdurch ad absurdum geführt würde.

Postkarten sammeln und gewinnen!

Das erste Motiv einer Sammelkartenserie ist erschienen (Foto: FuF)

Die Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop haben soeben das erste Motiv einer Sammelkartenserie aufgelegt. In unregelmäßigen Abständen werden von nun an weitere Postkarten folgen. Alle geplanten Motive behandeln den einzigartigen Sprungturm und das Schwimmbad, um den der Verein ausdauernd kämpft. Am Ende der Sammelkartenserie wird ein Gewinnspiel stehen: gewinnen kann, wer alle bis dahin erschienenen Sammelkarten aufbewahrt hat.

Während die Planungen für das beschlossene Gartenhallenbad voranschreiten, ist die Zukunft des Sprungturms immer noch ungewiss. Das müsste nicht so sein! Der Sprungturm ist in seiner Gestaltung landauf landab einzigartig, zudem ist er der einzige 10-m-Sprungturm in Bochum. Die Bürgerschaft hat mit über 10.000 Unterschriften überdeutlich gemacht, dass sie ihn aus guten Gründen erhalten sehen will.

Dazu Stefan Wolf, Vorsitzender des Fördervereins: „Unsere Stadt nimmt viel Geld in die Hand um sich von anderen Städten im Ruhrgebiet abzuheben: Leuchtturmprojekte sollen entstehen, wie etwa das Haus des Wissens. Die letzte offizielle Kostennote hierzu liegt bei rd. 160 Millionen Euro. Außerdem soll es „Landmarken“ geben: Auf drei Autobahnkreuzen rund um Bochum werden Kunstwerke errichtet, die für Bochum stehen und werben sollen. Die Aufwendungen hierfür wurden mit 2 Millionen Euro veranschlagt. Unsere Stadt soll gesehen werden und möchte ihr Profil schärfen. Die Identifikation der Bochumer:innen mit ihrer Stadt soll gestärkt werden (Beschlussvorlage der Verwaltung 20240751).“

Sebastian Zylka, stellv. Vorsitzender des Fördervereins: „Deshalb sagen wir:

Rettet unseren Sprungturm, und zwar mit Wasser drunter!

Der Sprungturm des Höntroper Freibades ist eine architektonische Ikone. Er erfüllt alle Kriterien der Imagewerbung für Bochum: keine andere Stadt besitzt einen solchen Sprungturm! Er ist nicht nur ein fiktives Leuchtturmprojekt, wir besitzen ihn bereits. Er ist zudem schon saniert und kostet wenig. Er ist fester Bestandteil im Heimatkompass sehr vieler Bochumer Bürger:innen. Sie identifizieren sich darüber mit ihrer Stadt. Es ist uns völlig unverständlich, warum dieser Turm keine Zukunft haben soll, natürlich mit Wasser drunter!“

Was jede/r tun kann, um Sprungturmretter:in zu werden:

– zeichne unsere Petition: www.openpetition.de/!10m
– teile die Petition mit Freund:innen, Kolleg:innen usw.
– schreib uns, komm in einen unserer E-Mail-Verteiler
– bleib über unsere Homepage und OpenPetition informiert
– gebe oder verschicke die Karte an Bekannte und Verwandte
– bewahre ein Exemplar dieser und aller weiteren Sammelkarten sorgfältig auf und nimm nächstes Jahr an unserem Gewinnspiel teil

Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop e.V.
Kontakt: info@schwimmeninhoentrop.de
Internet: www.schwimmeninhoentrop.de


Gemeinsam können wir diese Ikone noch retten!

Foto: Stadt Bochum

Der ikonische Sprungturm kann erhalten werden! Wie das gehen kann, dafür hat der Förderverein jetzt ein Konzept erarbeitet. Das Konzept versteht sich auch als Kompromiss zur Beendigung des jahrelangen Schwimmbadstreits. Bezirksvertreter:innen Wattenscheids sicherten bereits ideelle und finanzielle Hilfen zu.

Der Sprungturm ist in seiner Gestaltung Landauf Landab einzigartig, zudem ist er der einzige 10-m-Sprungturm in Bochum. Die Bürgerschaft hat mit über 10.000 Unterschriften überdeutlich gemacht, dass sie ihn aus guten Gründen erhalten sehen will. Mit einem neuen Vorstoß der Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop e.V. (kurz FuF) soll jetzt die Rettung des Höntroper Sprungturms gelingen.

Die Idee

Es ist beschlossen, dass Höntrop ein neues „Gartenhallenbad“ erhalten soll. Das ist ein Hallenbad mit Türen nach draußen, die an Sommertagen zu öffnen sind und den Zugang zum Außengelände erlauben. Dort soll es laut WasserWelten vielfältige, attraktive Angebote geben, damit das Hallenschwimmbad auch im Hochsommer Besucher:innen anziehen kann. Genau hier setzen die Überlegungen des Vereins ein: „Mit dem Erhalt des phänomenalen Sprungturms samt Sprungbecken, der an Sommertagen auch genutzt werden kann, besäße Höntrop eine einzigartige Attraktion im Außenbereich des „Gartenhallenbades“. Zudem würde historische Bausubstanz erhalten und man wäre den Bürgerwünschen entgegengekommen. Aus Sicht des Vereins gibt es keine bessere Lösung für die Zukunft des Sprungturms.“

Was ist mit dem Bauzustand?

Die zuletzt im Sommer 2018 genutzte Anlage hat unter der völligen Vernachlässigung durch die WasserWelten zwar gelitten, lässt sich aber wieder herrichten. Davon ist Rolf Stricker, aktives Mitglied bei den FuF und von Hause aus Bauingenieur, überzeugt: „Natürlich versucht die Natur sich die Fläche zurückzuerobern. Aber außer, dass die Gehwegplatten am Beckenrand von dem Buschwerk, was sich hier ansiedeln möchte angehoben wurden, und einigen Schmierereien am Turm, ist hier nix dramatisches festzustellen. Alles reparabel.“ So das Ergebnis einer Ortsbegehung mit den WasserWelten am 6.9.2023.

Neue Technik wird gebraucht

Natürlich würde das Sprungbecken auch eine Wasseraufbereitung benötigen. Die könnte entweder ganz konventionell aus dem Hallenbadneubau kommen oder lokal installiert werden. Die Lieblingsidee des Vereins sieht aber vor, dass die Speisung des Beckens über Regenwasser von den Dachflächen des Neubaus erfolgt, und die Reinigung über eine Pflanzenkläranlage.

Verein fordert nicht nur, er gibt auch

So schlagen die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades eine Lastenteilung vor: die Aufwendungen, die sich aus der Herrichtung und dem Betrieb der Anlage ergeben, könnten auf mehreren Schultern verteilt werden und dabei auch das bürgerschaftliche Engagement und den Stadtbezirk mit einbeziehen, also:

  • Engagement der Bochumer Bürger- und Unternehmerschaft +
  • Unterstützung durch die Wattenscheider Bezirksvertretung +
  • WasserWelten Bochum GmbH

In der Mobilisierung bürgerschaftlichen und unternehmerischen Engagements sieht der Verein einen aktuellen Arbeitsschwerpunkt. Neueste Akltivität in diesem Zusammenhang ist die Anwerbung von Sponsoren.

Sprungturmretter gesucht

Sebastian Zylka, aktives Mitglied bei den FuF und von Hause aus Vetriebsprofi, baut auf die Bürgerschaft und die Unternehmer: „Bürger wie Unternehmer sehen überhaupt nicht ein, weshalb der vor 10 Jahren für 300.000 € sanierte Sprungturm abgerissen werden soll und sind bereit sich dafür zu engagieren. Dabei sind sowohl Geld-, Dienst- als auch Sachleistungen denkbar. Warum soll nicht ein örtlicher Malerbetrieb einen Neuanstrich des Turms übernehmen oder ein Fliesenleger defekte Fliesen austauschen wollen. Genauso wird es örtliche Unternehmen und heimatverbundene Bürger:innen geben, die sich durch irgendeinen finanziellen Beitrag an der Sprungturmrettung beteiligen wollen. Wir sind zuversichtlich etliche Sprungturmretter zu finden. Erste Gespräche laufen gerade an.“

Die Bezirksvertretung steht hinter diesem Rettungskonzept

Mitglieder des Vereins haben in den vergangenen Wochen mehrere Treffen mit Mitgliedern der Wattenscheider Bezirksvertretung, dem Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog sowie seinen beiden Stellvertretern gehabt. Das Echo war einhellig und äußerst positiv: der Verein kann bei der Umsetzung dieses Rettungskonzepts nicht nur mit ideeler, sondern auch mit finanzieller Unterstützung durch den Stadtbezirk Wattenscheid rechnen.

„Bochum: Hier, wo das wir noch zählt“

Dass einer solchen Einigung eine weit über die reinen Bäderfragen hinausgehende Bedeutung für das Miteinander in unserer Stadt zukäme, auch darüber war man sich mit den Bezirksvertreter:innen einig. Jetzt müssen nur noch der Oberbürgermeister und die Bochumer Stadtwerke mitziehen.

Worauf es dem Verein auch ankommt

Das erläutert Stefan Wolf, Vorsitzender der FuF, so:

„Wir möchten gerne, dass am Ende dieses jahrelangen Tauziehens um unser Freibad ein Kompromiss steht, mit dem der Streit einvernehmlich zu einem guten Abschluss gebracht werden kann.

Wir möchten nicht, dass in der Bürgerschaft am Ende nur das schale Gefühl zurück bleibt, ihr Votum habe kein Gewicht gehabt.

Und vor allem möchten wir auch nicht, dass am Ende diejenigen Recht behalten, die uns von Anfang an sagten: das nützt doch alles nix, die da oben machen doch eh nur, was sie wollen!

Hintergrund: Erhalt des gesamten Freibads kaum noch durchsetzbar

Dieser neue Kompromissvorschlag wurde auch vor der Einschätzung geboren, dass ein Erhalt des gesamten Freibades dem Verein kaum mehr als durchsetzbar erscheint. Denn der Rat unserer Stadt beschäftigte sich bereits zwei mal mit den Bürgeranregungen des Vereins zum Höntroper Bad, die auf den Erhalt des gesamten Freibades abzielten. Doch eine Mehrheit im Rat wollte sich zuletzt auch im Juni d.J. für den Erhalt des Freibades nicht finden lassen.

Unsere erste Bürgeranregung brachten wir am 3. März 2022 in den Stadtrat ein, damals schon mit den Stimmen von 4.800 Petent:innen im Rücken. Zeitgleich brachte auch die Freibadinitiative aus Langendreer einen entsprechenden Antrag ein. Aber der Rat lehnte beide Anregungen ab.“

Die Debatte vom 3.3.22 ist im Rats-TV-Archiv abrufbar. Die Aussprache zu den Bäderfragen beginnt mit Langendreer bei 3:05:46, zu Höntrop bei 4:05:56 und endet bei 4:34:17.

Unsere zweite Initiative im Bochumer Stadtrat datiert auf den 15. Juni d.J.. Es ging uns zum einen darum, dass das Lindener Bad offen gehalten werden solle, bis ein neues Hallenbad in Höntrop fertiggestellt ist (Top 1.22). Zum anderen wollten wir erreichen, dass über mehr bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement in allen Freibädern unserer Stadt diese wirtschaftlicher betrieben werden könnten und dadurch die Schließung des Höntroper Freibades vermieden werden solle (Top 1.23).“

Auch diese Debatte vom 15.6.23 ist im Rats-TV-Archiv abrufbar. Die Aussprache zu den Bäderfragen beginnt bei 1:23:30 und endet bei 2:17:30.

Doch leider vermochten weder die guten und zum Teil auch neuen Argumente, noch die inzwischen mehr als 10.000 gesammelten Unterschriften, eine Ratsmehrheit für eine der beiden Anregungen zustande zu bringen. „Deshalb gehen wir heute davon aus, dass ein Erhalt des Höntroper Freibades als Ganzes, in unserer Stadt kaum noch durchzusetzen sein wird, egal wie sinnvoll das vor dem Hintergrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen, gerade an diesem Standort, auch wäre.“