Wie wär’s denn mal mit etwas Nachhaltigkeit?

Foto:  Das Bochumer Hallenschwimmbad Rosenberg wurde nach nur 27 Betriebsjahren geschlossen und anschließend über fast 20 Jahre hinweg sich selbst überlassen.
Fotograf:  Daniel Hinze, Gelsenkirchen – mehr von ihm unter:  www.dubtown.de

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop freuen sich über einen Riesenfortschritt in der Bochumer Bäder-diskussion, dazu ihr stellv. Vorsitzender Werner Loges:  „Während bislang ausschließlich über die Schließung weiterer Bäder diskutiert wurde, geht es nun endlich darum, wie der Bestand der nur noch fünf übrig gebliebenen Hallenbäder in Bochum am sinnvollsten gesichert werden kann. Dazu bieten wir der Stadt auch weiterhin unsere volle Unterstützung an, denn diese fünf Bäder werden dringend gebraucht!“

In dieser Diskussion stellt sich die berechtigte Frage: Sanierung oder Neubau, was ist die bessere Lösung? Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop haben dazu eine klare Meinung. Stefan Wolf, Vorsitzender des Fördervereins: „Bochum hat in den letzten Jahren vier öffentliche Hallenbäder aufgegeben. Alle diese Schwimmbäder hatten eine viel zu kurze Nutzungszeit. Dadurch ging wertvolles öffentliches Vermögen verloren und es wurden unnötig und unwiderruflich Ressourcen verbraucht. Es macht keinen Sinn Immobilien erst zu vernachlässigen, sie dann durch komplett neue zu ersetzen, dabei womöglich weitere Flächen zu verbrauchen und obendrein den Bochumer Schuldenberg weiter anzuhäufen. Die engagierten Männer und Frauen vom Wattenscheider Repair-Café machen es im Kleinen vor: Reparieren statt Wegschmeissen, darum muss es auch bei den Immobilien gehen! Einen Ersatzbau an gleicher Stelle würden wir zwar nicht verschmähen, es wäre aus unserer Sicht aus Gründen der Nachhaltigkeit vielleicht aber nur die zweitbeste Lösung.“

Und weiter: „Wir wollen keine Bauruine im Höntroper Südpark, sondern wir möchten erreichen, dass hier eines der schönsten und fortschrittlichsten Bäder überhaupt entsteht. Dazu bedarf es nicht unbedingt eines Neubaus und der Neuverschuldung unserer Stadt. Ein solches Bad lässt sich auch mit einer Sanierung in Raten erreichen. Und dafür gibt es dann öffentliche Zuwendungen des Bundes, der Länder und auch von anderen an Inklusion oder Nachhaltigkeit interessierten Geldgebern, wie z.B. Stiftungen oder der Aktion Mensch. In Zusammenarbeit mit unserem Förderverein ließen sich auch Mittel erschließen, die den Kommunen sonst nicht zur Verfügung stehen.  Wir hoffen, dass die Politik den Wert der von uns verfolgten Qualitäten INKLUSION und NACHHALTIGKEIT erkennt und auch zu Ihren Zielen macht, für unser schönes Höntroper Schwimmbad.“

Wie die Presse bereits berichtete, setzt sich der Förderverein für die Entwicklung des ersten inklusiven und nachhaltigen Schwimmbades ein.  Erstmals wird dafür ein Inklusions-konzept für ein Schwimmbad erarbeitet: Wissenschaftler der TH Köln und die Teilnehmer des dortigen Weiterbildungslehrgangs „Inklusion“ wollen auf Veranlassung der Freundinnen und Freunde dieses Konzept bis zum Sommer d.J. fertigstellen. Dazu fand ein sehr erfolgreicher Auftaktworkshop Mitte Januar im Bochumer Haus der Begegnung statt.