Foto: FuF
Der „Riesengroße Stein aus Pappmaschee“ ist 2 Meter hoch, schwimmbadblau und der einzige Wahlprüfstein der Freundinnen und Freunde des Hallenfrei-bades Höntrop zur Kommunalwahl am 13. September.
Mit einem Fototermin vor dem Wattenscheider Rathaus präsentierten die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop am Samstag um 11 Uhr ihren „Riesengroßen Stein aus Pappmaschee“, der Symbol für Ihren einzigen „Wahlprüfstein“ zur Kommunalwahl ist.
Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop wünschen sich, dass die Mandatsträger das Thema Hallenfreibad Höntrop in den Gremien ohne Ansehen der eigenen Parteien sachgerecht durchdringen, die Bürger dazu hören, die Anforderungen des Klimaschutzes, der Klimaanpassung und der Nachhaltigkeit sorgfältig berücksichtigen und den WasserWelten Bochum anschließend gemeinsam mitteilen, was am Standort Höntrop umgesetzt werden soll. Es kommt ihnen darauf an, dass in den Gremien Argumente sachlich und wertschätzend ausgetauscht werden. Die bloße Wiederholung festgefahrener Parteienstandpunkte hat der Sache in der Vergangenheit schwer geschadet. Allein die sich daraus ergebenden jahrelangen Verzögerungen haben zwischenzeitlich zu Baukostensteigerungen in Millionenhöhe geführt. Ganze Jahrgänge an Grundschülern konnten in Höntrop nicht mehr schwimmen lernen und es werden noch weitere Jahrgänge darauf verzichten müssen. Senioren fahren sonstwohin um ein bisschen Wassergymnastik machen zu können. Freie Plätze in Babyschwimmkursen sind schwerer zu finden als die Nadel im Heuhaufen. Mit der endgültigen Schließung des Wattenscheider Hallenbades am Bußmannsweg hätte Bochum das Höntroper Bad hüten müssen wie seinen letzten verbliebenen Augapfel. Davon konnte allerdings keine Rede sein. Nach dem Brand vom 26.4.2016 und den danach erst aufgefallenen Mängeln an der Dachkonstruktion besitzt unser großer Stadtbezirk Wattenscheid kein öffentliches Hallenschwimmbad mehr und der Startschuss für seine Erneuerung verzögert sich Jahr um Jahr.
Einziger WAHLPRÜFSTEIN der Freundinnen und Freunde im Original:
Auf der Rückseite des Briefes werden folgende Erläuterungen gegeben:
Grüne Oase Südpark Höntrop
Schattenspendende und naturnahe Grünflächen für Klimaanpassung und Klimaschutz sind in unserer Stadt wichtiger denn je. Sie sind wichtige Wasser aufnehmende Flächen bei Starkregen, existenziell wichtig für die Ressource Grundwasser, sie sorgen für Abkühlung und Ventilation, mindern die Feinstaubbelastung und sind Erholungs- und Zufluchtsort für die Hitze gestresste Stadtbevölkerung. Weiterer Flächenverbrauch ist unbedingt zu vermeiden. Wattenscheider Bürger*innen haben in unseren Umfragen als identitätsstiftende Merkmale an erster Stelle genannt: die Ruhe im Südpark und damit die hohe Erholungsqualität für unterschiedlichste Nutzer*innen des Schwimmbades. Das erneuerte Schwimmbad ist also sorgsam in diesen wertvollen Standort einzufügen, ohne dass die Qualität des Südparks dabei Schaden nimmt.
Unnötige Verkehrsbelastungen vermeiden
Wir verweisen auf das Bochumer „Leitbild Mobilität“, das auf die Förderung des ÖPNV‘s, des Fahrrades und der Fußgänger abzielt. Schon jetzt sind die dbzgl. Randbedingungen an unserem Schwimmbadstandort gut, sie müssen lediglich ergänzt und optimiert werden. Eine Vergrößerung der Parkplatzflächen und das Anziehen von motorisiertem Individualverkehr, ebenso wie die Ansiedlung der Bäderverwaltung und der technischen Betriebe an diesem Standort ist deshalb falsch. Nicht zuletzt kommt die Vermeidung unnötigen Verkehrs auch den berechtigten Belangen der Anwohner*innen entgegen.
Wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie
Die finanziellen Belastungen für unsere Stadt durch die Corona-Krise sind nicht absehbar. Angebote zur Gesunderhaltung der Bevölkerung, auch durch das Vorhalten von qualitäts-vollen Schwimmangeboten, sind trotzdem erforderlich. Dies erfordert eine maßvolle und verantwortungsbewusste Lösung, die ohne Hypotheken auf sehr hohe Besucherzahlen auskommt, die niemand garantieren kann und die zudem das Ziel eines Ortes der Erholung konterkarieren würde.
Weder die Variante 1 noch die Variante 3 sind gute Lösungen
In diesem Sinne ist die Weiterverfolgung der Variante 1 nicht zielführend. Sie würde unsere Stadt und seine Bürger*innen weitere Zeit und zusätzliches Geld kosten und zudem den Standort beschädigen. Aber auch ein Verzicht auf das Freibad, wie in Variante 3 vorgesehen, ist weder sinnvoll noch notwendig. Keine der fünf von den WasserWelten Bochum skizzierten Alternativen bietet der Politik die Möglichkeit für einen breiten, mehrheitsfähigen Konsens.
Fingerzeig der Politik erforderlich
Die Politik ist deshalb gefordert, zu einer gemeinsamen zukunftsweisenden Haltung zu finden und den WasserWelten eine klare Aufgabenstellung an die Hand zu geben, damit die Jahrzehnte währende Hängepartie um das Höntroper Schwimmbad endlich ein gutes Ende findet. Die Lösung liegt zwischen den Varianten 1 und 3. Und: in zwei Jahren soll in Höntrop wieder geschwommen werden können!