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Deutschland wird Heißland

Foto: BoKlima

Die Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop e.V. unterstützten am 25. März den Klimastreik der Fridays For Future in Bochum und thematisierten an Ihrem Infostand die Zusammenhänge zwischen Bäderpolitik auf der einen, und Klimaschutz, Klimaanpassung sowie Klimagerechtigkeit auf der anderen Seite.
Mangelhaftes „Bäderkonzept“

Es ist einer der schwerwiegenden Fehler des Bochumer „Bäderkonzepts“, dass darin der Klimawandel und seine Folgen, wenn nicht geleugnet, so zumindest aber völlig außer Acht gelassen werden. Welchen Sinn macht es in diesen nun dauerhaft heißeren Zeiten Freibäder schließen zu wollen? Wo es doch unstrittig ist, dass ein grundlegender Wandel der klimatischen Bedingungen längst begonnen hat. Deutschland wird wärmer und trockener.

So müssen wir in deutschen Städten mit Temperaturen, die bis zu 10 Grad über denen des Umlandes liegen können rechnen, sofern nicht wirksam gegengesteuert wird. Und diese Temperaturen kommen nicht nur an einzelnen Tagen, sondern gleich als Hitzeperioden daher. In den Nächten wird die ersehnte Abkühlung viel öfter ausbleiben (sogenannte tropische Nächte).

Plakat Freundinnen und Freunde des Hallen- und Freibades Höntrop e.V.
Warum ein Freibad unter Bäumen in Zeiten des Klimawandels aufgeben?

Es genügt bei Weitem nicht die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen, denn wir sind schon mittendrin und werden, wenn überhaupt, nur sehr langfristig gegensteuern können. Wir müssen uns deshalb, so traurig das ist, auch an das bereits unvermeidlich Gewordene anpassen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir mitten in unseren Ballungsräumen Orte wie das Freibad in Höntrop erhalten, an denen es sich während der Hitzeperioden aushalten lässt. Deshalb werden wir beim Freibad Höntrop nicht locker lassen!

Was ist das Papier Wert, auf dem Bochumer Konzepte gedruckt werden?

Der Bochumer Öffentlichkeit wurde durch die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sich unsere Stadt bis 2035 grundlegend wandeln muss und wandeln soll:

Aus einem Vortrag von Fr. Eisenmann, Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit

Dieser notwendige Anpassungsprozess und die dementsprechenden Bemühungen von Frau Eisenmann und Ihrem Team finden unsere volle Unterstützung. Wie ist es aber möglich, dass die Bochumer Stadtwerke in den nächsten Jahren viele Millionen in die Bäder investieren werden, ohne dass die Herkulesaufgabe des Bochumer Klimaplans 2035 auch nur irgendeine Berücksichtigung in deren sogenanntem „Bäderkonzept“ gefunden hat?

Was nützen den Bürger:innen Konzepte, die in unserer Stadt mit großem Aufwand zeitgleich von verschiedenen Stellen entwickelt werden, wenn diese Konzepte voneinander scheinbar nichts wissen?

Soll der Bau von Privatpools forciert werden?

In den letzten Jahren ist die Zahl der Privatpools in Gärten sprunghaft angestiegen, dies meldet der Branchenverband. Aus unserer Sicht eine Tendenz, die vor dem Hintergrund zunehmender Trockenheit und Trinkwasserverknappung durchaus hinterfragt werden kann. Müsste ein Bäderkonzept nicht darauf zielen, attraktive Freibäder zu schaffen, anstatt vorhandene zu schließen? Moderne öffentliche Bäder, die mit dem wertvollen Gut Wasser und allen anderen Ressourcen viel effizienter umgehen könnten als private Pools?

Und was ist mit denjenigen, die über keinen eigenen Garten verfügen, an lauten Straßen ohne grüne Erholungsräume wohnen? Auf dem Balkon eine Bruthitze, in der Wohnung auch. Was machen die Menschen, die Familien und ihre Kinder? Ein erreichbares Freibad im Grünen ist ein Riesengewinn für die Bürger:innen, vor allem aber für Kinder und Jugendliche. Und nicht nur das: es ist auch ein Stück Klimagerechtigkeit.

Infostände der FuF zur Bäderpolitik und von BoKlima zur solaren Stromerzeugung
Aspekte nachhaltiger Freibäder

Gerade ein öffentliches Freibad lässt sich äußerst nachhaltig betreiben: Wärme für das Beckenwasser kann von einfachen Solarabsorbermatten bereitgestellt werden, die Wärme für das Duschwasser kommt dagegen aus Solarkollektoren, die höhere Temperaturen liefern. Der Strom für die Umwälzpumpen kommt von Photovoltaikmodulen, das Niederschlagswasser der Dächer wird aufgefangen und genutzt. Duschabwasser, sogenanntes Grauwasser, wird aufbereitet und wiederverwendet. Der Wasserinhalt der Schwimmbecken selbst kommt vielen Bürger:innen zu Gute, hat also einen Vielfachnutzen, anders als bei einem privaten Pool. Und nachts werden die Becken zur Vermeidung unnötiger Wärme- und Verdunstungsverluste abgedeckt.

Gründe für die Fehlentscheidungen des Rates am 3. März

Das sogenannte „Bäderkonzept“ bildet nur Teilaspekte einer komplexen Materie ab und stellte der Politik damit keine brauchbare Diskussionsgrundlage zur Verfügung. Das ist sicher einer der Gründe, weshalb es am 3. März im Rat der Stadt Bochum zu einer Fehlentscheidung in Sachen Freibäder kam.

Und die Verantwortlichen müssen sich fragen lassen, weshalb ihr „Bäderkonzept“ dermaßen unvollständig ist, nachdem doch das frühere Sport- und Bäderamt und anschließend die sogenannten „WasserWelten“ sich insgesamt fast ein Jahrzehnt für dessen Ausarbeitung Zeit genommen hatten.

Offener Brief an B. Jentsch

Nach den nicht sehr überraschenden, aber dennoch traurigen Niederlagen in Rat und Aufsichtsrat mussten wir alle erst mal tief Luft holen und uns sammeln. Inzwischen ist klar:

es geht weiter und es gibt Handlungsmöglichkeiten!

Derweil bekräftigte die Bochumer SPD am Donnerstag Abend auf WAZ.de Ihre Haltung in einer Weise, die förmlich nach einer Antwort von unserer Seite rief. Hier ist sie nun, unsere Antwort, als offener Brief an Burkhart Jentsch (im Wortlaut):

Sehr geehrter Herr Jentsch,

am Mittwoch verkündeten Sie auf der Startseite Ihrer Partei, dass Sie bei der Landtagswahl mit Ihren demokratischen Überzeugungen punkten, und Kinder, Jugendliche und Familien in den Mittelpunkt Ihres Wahlkampfs stellen wollen.

Donnerstag hingegen machten Sie auf WAZ.de erneut deutlich, dass sie ohne Rücksicht auf die Mehrheitsmeinung der Bochumer:innen und gegen die Interessen der Jugend, der Familien, aber auch der älteren Menschen, das sogenannte „Bäderkonzept“ der Stadtwerke durchboxen wollen.

Da passt doch etwas nicht zusammen, und die Schließung der Freibäder wirkt ganz und gar nicht wie das von Ihnen angekündigte „Warmlaufen für die heiße Wahlkampfphase“, im Gegenteil.

Oder soll etwa eine Badestelle an der Ruhr, deren baldige Eröffnung just heute verkündet wird, für Familien, Ältere und Mobilitätseingeschränkte ernsthaft eine Alternative darstellen?

Das „Bäderkonzept“ ist nichts weiter als ein lückenhafter Variantenvergleich, dessen monetäre Grundlagen zudem vor den Bürger:innen geheim gehalten werden. Wie wenig Konzeption hinter all dem steckt zeigt sich unter anderem darin, wie Sie bereits seit dem letzten November mit vagen Ideen zur Zukunft der Höntroper und Langendreerer Freibadflächen durch die Presse irrlichtern:

Den (trockengelegten) Sprungturm „könnte man beispielsweise bei Dunkelheit beleuchten und tagsüber anders optisch in Szene setzen. Er könnte aber auch ganz anders in die Fläche am Bad einbezogen werden.“

Wir meinen: was für ein unausgegorener Quatsch! Und übrigens: kein Mensch und kein Tier braucht eine nächtliche Lichtverschmutzung mitten im Südpark.

Und weil den Verantwortlichen noch nicht einmal ein überzeugendes Nachnutzungskonzept für die zur Streichung vorgesehenen Freibadflächen eingefallen ist, besinnt man sich nun plötzlich darauf, die Bürger:innen einbeziehen zu wollen.

Mit anderen Worten: wir machen das Freibad dicht, lasst ihr euch gefälligst was einfallen!

Sie sagen, Sie hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und am Ende hätten mehr Gründe für eine Schließung gesprochen. Wo bitte wurde denn das Für und Wider mit den Bürger:innen erörtert und niedergeschrieben? Es tut uns leid, aber die beharrliche Verweigerung selbst niederschwelliger Formen der Bürgerbeteiligung, widerspricht jedem modernen Demokratieverständnis!

Es ist Ihnen wirklich unbenommen, wenn Sie als „begeisterter Schwimmer“ Ihrer Leidenschaft im stets wohltemperierten Wasser von Blau-Weiß im Wiesental nachgehen. Aber ist es glaubwürdig, wenn Sie den Wattenscheider Bürger:innen von dort aus Verzicht predigen, selbst aber Wein trinken?

Und war es verantwortungsvoll und nachhaltig, ein Schwimmbad über Jahre bewusst verkommen zu lassen? Den Bürger:innen eiskaltes Wasser in einem unbeheizten Schwimmbecken zuzumuten, anstatt ein paar Solarabsorber aufs Dach zu legen? War es gerecht, die Familien auszusperren, anstatt den Nichtschwimmerbereich in Höntrop mit einfachen Mitteln zu ertüchtigen? Musste man Öffnungszeiten an den Bedürfnissen der städtischen Mitarbeiter anstatt an denen der berufstätigen Bürger:innen ausrichten?

Und als was muss man es schließlich bezeichnen, wenn Sie nach dieser zerstörerischen Strategie den Bürger:innen sagen, sie seien selbst Schuld an der Schließung, denn sie hätten ja kein ausreichendes Interesse mehr an diesem Freibad gezeigt?

Am 3. März hatten Sie im Rat die Möglichkeit einen Kurswechsel zu vollziehen. Rund 10.000 Bochumerinnen und Bochumer hatten Sie darum gebeten.

Aber Sie schätzen dieses starke Votum gering. Sie bezweifeln, dass es sich hierbei um den mehrheitlichen Bürger:innenwillen handelt. Damit liegen Sie falsch. Lassen Sie uns die Probe aufs Exempel machen!

Haben Sie den Mut zur Wahrheit? Sind Sie bereit zu mehr Demokratie und wünschen Sie sich verloren gegangenes Vertrauen der Bürger:innen zurück?

Dazu ist es noch nicht zu spät, es gibt eine einfache Möglichkeit: Lassen Sie die Bürger:innen Bochums über ihre Freibäder selbst bestimmen, in einer fairen, unabhängigen und geheimen Wahl. Setzen Sie sich doch bitte dafür ein, dass ein Ratsbürgerentscheid in dieser die Bochumer:innen stark bewegenden Angelegenheit stattfinden möge!

Mit weiterhin hoffnungsvollen Grüßen und stets bereit, die Hand zu reichen

„Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ e.V.
Stefan Wolf (Vorsitzender)

Kundgebung am 5. März 22

An diesem herrlichen, sehr frühen Frühlingstag, konnten wir mit zahlreichen Bürger:innen und Bürgern, Alt und Jung, Groß und Klein, unser Anliegen erneut deutlich machen. Für Ihre Unterstützung danken wir insbesondere:
– der Gänsereiterjugend
– der Katholischen Jugend Höntrop
– der Freiwilligen Feuerwehr Höntrop
– dem Stadtwaldverein
– dem Tiergehegeverein
– dem SV Höntrop 1916 e.V.
– allen Unterstützer:innen unserer Petition
– der Bürger:inneninitiative Freibad Langendreer
– den Bürgern vom Bürgerentscheid Schwimmbad Bottrop
– dem Bezirksbürgermeister a.D. Herrn Molszich
– dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Herrn Buschmann
– der UWG:Freie Bürger
– der Partei die Linke
– der CDU Wattenscheids
– der Partei die Partei
– der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
– dem Radio Bochum
– der Bochumer Polizei
und natürlich allen aktiven Freundinnen und Freunden sowie, Herrn Christian Oliver Kruse als Clown und ganz besonders herzlich Frau Esther Münch alias Waltraud Ehlert, die wie immer Klartext redete, den jede und jeder verstehen kann, ohne zu verletzen, so wie wir im Ruhrgebiet uns das voneinander wünschen…

Unsere Petition kann online gezeichnet werden:

www.openpetition.de/!10m

Unterschriften können auch in Papierform eingesammelt werden. Hier gibt es die Liste:



3000 Unterstützer:innen !

Liebe Freund:innen des Hallen- und Freibades Höntrop,
sehr geehrte Unterstützer:innen,

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist openPetition-Symbol-edited.jpg

innerhalb von nur einer Woche haben wir heute um 10 Uhr unser zweites selbst gesetztes Ziel von 3000 Unterschriften erreicht. Das ist eine großartige Leistung! Wir „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.“ danken allen Unterzeichner:innen nochmals ganz herzlich für diese starke gemeinsame Initiative!

Der zweite Erfolg macht noch mehr Mut. Jetzt glauben wir gemeinsam „einen Viertausender besteigen“ zu können. Lasst uns gemeinsam weitere 1000 Unterschriften einsammeln. Bestimmt schaffen wir auch das!

Hier nochmal der Kurzlink zu unserer Petition: openpetition.de/!10m

Die Seite von openPetition lädt auch zum stöbern ein: denn dort finden sich neben den Namen der öffentlich sichtbaren Unterstützer:innen auch statistische Daten oder Neuigkeiten zur Petition. Außerdem finden sich Links zu Presse und Radiobeiträgen. Eine kleine Serie zu Bochumer Schwimmbädern, die es nicht mehr gibt, soll vor allem den Jüngeren aufzeigen, welche dbzgl. Verluste die Bürger:innen bereits hinnehmen mussten und dazu ermahnen, künftig sorgfältiger und wertschätzender mit unseren Schwimmstätten umzugehen.

Unterschriften können auch in Papierform eingesammelt werden. Hier gibt es die Liste:

Wichtig: Unterschriftenlisten bitte deutlich lesbar ausfüllen, PLZ und Ort nicht vergessen und uns anschließend zukommen lassen oder selbst auf der Petitionsplattform hochladen!

Herzliche Grüße von den Freundinnen und Freunden des Hallen- und Freibades in Höntrop

2000 Unterstützer:innen !

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist openPetition-Symbol-edited.jpg


Liebe Freund:innen des Hallen- und
Freibads Höntrop,
sehr geehrte Unterstützer:innen,

in weniger als vier Tagen seit Veröffentlichung unserer Petition haben wir am 19. Februar um Viertel nach 11 Uhr unser selbst gesetztes Ziel von 2000 Unterschriften bereits erreicht. Die „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.“ danken allen Unterzeichner:innen ganz herzlich für diese breite gemeinsame Initiative! Wir haben immer geahnt, dass der Rückhalt für unser Schwimmbad um ein Vielfaches größer ist, als die Anzahl unserer Vereinsmitglieder…

Dieser erste Erfolg macht jedenfalls Mut für mehr. Deshalb haben wir beschlossen uns selbst anzuspornen und unser Ziel auf 3000 Unterschriften zu erhöhen. Schaffen wir das? Wir glauben ja! Bitte machen Sie, bitte macht weiter mit und helft dabei unserer Stimme noch mehr Gehör zu verschaffen.

Hier nochmal der Kurzlink zu unserer Petition in Klartext: openpetition.de/!10m

Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen wollen wir am Samstag, dem 5. März eine quicklebendige Kundgebung im Südpark durchführen und laden Sie und Euch schon jetzt ganz herzlich dazu ein. Nähere Informationen folgen bei Zeiten.

Herzlich grüßen die Freund:innen des Hallen- und Freibads in Höntrop e.V.

Liebe Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop, 

am 8. März sollen im Aufsichtsrat der HVV Beschlüsse zu den Bädern gefasst werden. Wir haben deshalb videotechnisch die Köpfe zusammengesteckt und beschlossen, dass wir jetzt nochmal richtig wahrnehmbar werden wollen. Als erstes haben wir eine  Onlinekampagne zur Rettung des Höntroper Hallen- und Freibads gestartet. Damit wollen wir erreichen, dass alle Fans des Höntroper Schwimmbades, auch diejenigen, die dafür nicht extra einem Verein beitreten möchten, sich Gehör verschaffen und ihre Meinung äußern können.

Hier der Kurzlink zu unserer Petition:

openpetition.de/!10m

Und hier der Petitionstext im Original (Stand 17.2.2022):

+++ Rettet das Hallen- und Freibad Höntrop ! +++

Was ist eigentlich Sache beim Hallen- und Freibad im Südpark? Das fragen sich viele und die Antwort lautet:

  • ein Neubau des abgerissenen Hallenschwimmbades ist ungewiss
  • und das Freibad mitsamt seinem phänomenalen Sprungturm soll verschwinden.

Das ist das traurige Ergebnis einer seit mehr als einem Jahrzehnt die Geduld der Bürger:innen strapazierenden „Bäderpolitik“ in unserer Stadt. Das wollen wir so nicht mehr hinnehmen:

Wir Bürger:innen der Stadt Bochum und des Stadtbezirks Wattenscheid wollen dieses Hallen- und Freibad als einzigartigen Ort der Erhohlung auf keinen Fall verlieren. Dafür werden wir weiter kämpfen!

Wir fordern von den Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und den Eigenbetrieben:

  1. Sofortiger engagierter Planungsbeginn für das Hallen- und Freibad im Höntroper Südpark
  2. Proaktive Lösung des Konflikts mit einem Anwohnerpaar (Einspruch gg. die Bauvorbescheide)
  3. Seriöser Zeitplan mit dem Ziel der Eröffnung des Hallenbades am 1.1., des Freibades am 1.5.2025
  4. Zukunftsgerichtetes Konzept der Nachhaltigkeit und Inklusion

Unsere Großstadt inmitten des Ruhrgebiets braucht öffentliche, nicht kommerzielle Orte um sich treffen und aktiv sein zu können, Orte zum Erholen, Orte an denen man in Zeiten des Klimawandels auftanken kann. Wir brauchen Orte, an denen unsere Kinder sich mit dem Wasser vertraut machen und schwimmen lernen, Orte, an denen unsere Familien Qualitätszeit verbringen können. Orte, an denen alle Generationen sich gleichermaßen wohlfühlen und sich begegnen können. Solche Orte sind ebenso rar wie kostbar.

Auch braucht unsere Stadt Orte, auf die man als Bürger:in Stolz ist, Orte die tatsächlich „Bock auf Bochum“ machen, die einen sich glücklich schätzen lassen, in Bochum zu leben.

Dieses Hallenfreibad war aus vielen Gründen ein solcher Ort, nicht zuletzt wegen des besonders von der Jugend geschätzten 10-m-Sprungturms, der bis heute weit und breit ohne Beispiel ist. Und es war trotz der zahlreichen Mängel, die die Verantwortlichen über Jahre dort sich haben aufstauen lassen ein solcher Ort. Das Schwimmbad hat das Potenzial in Zukunft ein noch weit mehr geschätzter Naherholungsstandort zu werden, denn der Bedarf an qualitätsvollen Innen- und Außenräumen steigt. Hier könnte er wie kaum an einem anderen Ort in unserer Stadt befriedigt werden.

Dass der örtliche Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ nicht nur auf den Erhalt des Bades drängt, sondern seit Jahren auch auf die Bedeutung der drängenden Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Inklusion für eine Neuplanung hinweist, entsprechende Fachbeiträge leistet und die Badentwicklung auch weiterhin dahingehend unterstützen will, kommt diesem Standort ebenfalls zu Gute.

Diese große Chance auf ein Parkbad mit überragender Aufenthaltsqualität darf unsere Stadt nicht verspielen!

Es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als die künftige Bewohnbarkeit unserer Stadt und die Gesundheit ihrer Bewohner:innen.

+++ Unterstützt unsere Petition, gemeinsam für das Hallen- und Freibad Höntrop ! +++

Prosit Neujahr 2022

Foto: Mabel Amber (pixabay, lizenzfrei)

Ein frühlingshafter 1. Januar lockt uns bei aufgelockerter Bewölkung und Temperaturen um 13°C nach draußen, auf den Balkon, in den Garten, oder vielleicht mal eben in den Südpark? Nein, Südpark lieber nicht, sagen sich da viele, denn der heutige Anblick des Höntroper Freibades tut uns im Herzen weh. Dann doch lieber an die Ruhr …

Seit dem Abriss des Hallenbades im Herbst 2020 ist auf dem Freibadgelände nichts passiert, außer dass Mutter Natur begonnen hat sich das Gelände zurückzuerobern, ebenso wie Herrchen und Frauchen, die in Begleitung ihrer Vierbeiner diesem Lost Place die Ehre erweisen.

Aber ob die Bürger:innen der Stadt Bochum dieses wahrhaftige Parkbad als einzigartigen Ort der Erhohlung und Abkühlung wirklich verlieren werden, darüber soll nun im Februar im Aufsichtsrat der HVV „final“ entschieden werden. So jedenfalls berichtete es die WAZ am gestrigen Silvestertag.

Grundlage der Entscheidungsfindung ist das sogenannte Bäderkonzept, ein Variantenvergleich von dreizehn verschiedenen Schließungs- und Sanierungsfahrpläne nach vermeintlich objektiven betriebswirtschaftlichen Kriterien. Wie im Einzelnen man dort auf die verschiedenen Ergebnisse gekommen ist, ist nicht bekannt und nicht öffentlich. Auch ist nicht bekannt, warum die Einzelheiten nicht öffentlich sind. Bekannt ist aber, dass die darin skizzierten Bedarfsprognosen bzgl. der Freibäder nicht fundiert sind. Insbesondere vernachlässigen sie die klimatischen Veränderungen, die auch vor unserer Stadt nicht halt machen werden. Und das Konzept übersieht den Bedarf an Ruhe- und Rückzugsorten, den die Menschen in unserer dicht besiedelten Region haben und der immer mehr zur Mangelware wird. Es geht dabei um nicht mehr und nicht weniger als die Bewohnbarkeit unserer Stadt und die Gesundheit ihrer Bewohner:innen.

Bevor hier also in Sachen Freibad eine Entscheidung getroffen wird, gäbe es noch viel zu besprechen. Ob es dazu kommen wird, muss man sehen. Wir bleiben wie immer optimistisch, denn übermorgen wird ein neuer Bäderchef seinen Dienst antreten und wir werden uns umgehend um einen offenen und konstruktiven Dialog bemühen.

Der scheidende Interimschef der WasserWelten hatte uns im Herbst zugesichert, im Zuge der demnächst anstehenden konkreten Planungen einzelner Standorte auf unsere konzeptionellen Vorschläge eingehen zu wollen. Das ist gut so, denn das Bäderkonzept kennt bisher nur zwei Freibadvarianten für Höntrop: entweder ein XXL-Freibad oder gar kein Freibad. Und genau darin liegt der Konstruktionsfehler des Variantenvergleichs der WasserWelten: denn ein vernünftiges Freibadangebot, wie es uns vorschwebt, wurde bisher gar nicht erst in die Betrachtungen einbezogen.

So wünschen wir allen Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop, innerhalb wie außerhalb unseres Vereins, für das neue Jahr Zuversicht, Gesundheit und Zufriedenheit!

Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.
Stefan Wolf
1. Vorsitzender, für den Vorstand

Bericht von der Sitzung des Rates am 11. Nov. 2021

Foto: Soziale Liste

Für unseren Verein verfolgte unser Freund Enno de Vries die Ratssitzung und insbesondere den Tagesordnungspunkt zum Bäderkonzept. Er schrieb uns dazu:

Liebe Freunde und Freundinnen des HFB Höntrop,
kurz zusammengefasst die Ergebnisse der Bochumer Ratssitzung zur Bäderlandschaft in Bochum. Diese Ratssitzung am 11.11.2021 wurde erstmalig per Livestream übertragen, generell sollen diese von der Stadt zukünftig auch als Aufzeichnung zur Verfügung gestellt werden.
Nach zahlreichen Anträgen aller Fraktionen zur Bäderlandschaft wurde letztendlich der gemeinsame Dringlichkeitsantrag der Fraktion der Grünen und der SPD im Bochumer Rat mehrheitlich angenommen, daher hier daraus die wesentlichen zwei Antragspunkte für unser Hallenfreibad in Höntrop:

  1. „Der Rat der Stadt Bochum empfiehlt dem Aufsichtsrat der WasserWelten Bochum GmbH die Bäder­landschaft in Bochum zu sanieren und zu modernisieren. Dies soll für den Haushalt der Stadt Bochum tragfähig, ökologisch und sozial erfolgen.
    Dem Aufsichtsrat der WasserWeltenBochum GmbH wird empfohlen, dies unter folgenden Eckpunkten zu betrachten:
    • alle Bäder-Standorte sollen erhalten bleiben
    • alle Hallenbäder bleiben erhalten
    • alle Neu- und Umbauten erfolgen unter der MaBgabe der Energie- und Ressourceneffizienz
    • in der Umstrukturierungsphase bleiben die Bader betriebsbereit“
  1. „Im Gesamtbild ergeben sich bis 2030 daraus folgende Maßnahmen (technische Notwendigkeiten ge­ben die Reihenfolge vor; aus heutiger Sicht ergibt sich folgende orientierende Abfolge):
    • Für den Stadtbezirk Wattenscheid muss die schnellstmögliche Realisierung eines Hallenbades aus­ schlaggebend sein. In Höntrop wird ein neues funktionales Hallenbad gebaut (2022/ 2023). Für den Fall, dass die Planabsichten vor Gericht nicht standhalten, ist bereits jetzt parallel auch eine Pla­nung für den Standort Südfeldmark aufzustellen.
    • Im HFB Hofstede wird das Nichtschwimmerbecken im Außenbereich instandgesetzt (2022).
    • In Langendreer wird ein öffentlicher Beteiligungsprozess zur Um- und Neugestaltung der AuBen­ flachen zu einem ,,Urban Blue – Outdoor Sport- und Freizeitanlage mit Schwerpunkt Wasser“ durchgeführt (2022). Bis zum Beginn des Umbaus bleibt das Freibad in Betrieb.
    • Für das HFB Linden erfolgen die Planungen für einen Neubau des Bades unter Berücksichtigung einer familiengerechten Attraktivierung. Bis dahin bleibt das Bad in Betrieb. Das Hallenbad wird neu gebaut (spätestens 2026).“

Hinweise zum Punkt 1:

  • alle Bäderstandorte „sollen“ erhalten bleiben
  • alle „Hallenbäder“ bleiben erhalten, zu Freibädern ist hier nichts gesagt

Hinweise zum Punkt 2:
Da noch nicht absehbar erscheint, wie lange und mit welchem Ergebnis die Anwohner-Klage gegen einen neuen Hallenbad-Bau in Höntrop möglicherweise verfolgt wird, hält der Rat sich durch eine alternative Planung eine Tür offen für einen Standort Südfeldmark. Ebenfalls offen bleibt die konkrete Ausgestaltung eines neuen funktionalen Höntroper Hallenbades, über die Größe der Becken, die Verwendung eines sog. Cabrio-Dachs mit Nutzung des Aussenbereichs (Springturm) usw. in Höntrop wird hier nichts vorgegeben.

Insgesamt ist diese Empfehlung also nur als Rahmen für die anstehenden Entscheidungen des Aufsichtsrats der WasserWelten Bochum GmbH zur Bäderlandschaft zu verstehen.