Die Menschen verstehen nicht, weshalb es in Höntrop nicht vorangeht

Foto:  FuF Hallenfreibad Höntrop

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop trotzten praller Sonne und Temperaturen von über 30°, um auch beim Wattenscheider Stadtfest WAT 602 wieder deutlich zu machen: das Höntroper Schwimmbad fehlt, fehlt und fehlt!  Und das sahen sehr viele Wattenscheider Bürger genauso.

Etliche Gespräche wurden am Zelt des Fördervereins geführt, viele Menschen verbinden eine Reihe schöner Erinnerungen mit dem Schwimmbad: schwimmen gelernt, die Angst vorm ersten Sprung vom 10er, Jungs und Mädchen kennengelernt, den Sommer in vollen Zügen genossen.

Und diejenigen, für die das schon 40 oder 50 Jahre zurückliegt, möchten auch heute gerne wieder dort hingehen, auch wenn sich ihre Interessen und Möglichkeiten gewandelt haben: in Ruhe Bahnen Schwimmen, auch mal auf der Bank sitzen und die Parklandschaft genießen, etwas leckeres Essen, eine Massage erhalten oder an einem Fitnesskurs teilnehmen, Freunde und Bekannte treffen, in die Sauna gehen und anschließend vielleicht wieder ins Wasser. Und: nicht wenige der Besucher am Zelt der Schwimmbadfreunde nutzen heute einen Rollstuhl!

Stefan Wolf vom Förderverein: „Die Gespräche zeigten uns einmal mehr, wie wichtig eine sehr, sehr gute Planung für ein Schwimmbad der Zukunft ist. Denn den ganz unterschied-lichen Bedürfnisse jüngerer und älterer Besucher und Besucherinnen, Familien und Einzelgästen, Menschen mit und ohne Behinderung im Schwimmbad gerecht zu werden, ist eine anspruchsvolle, aber wie wir meinen lösbare Aufgabe. Wir sind jedenfalls angetreten um die WasserWelten dabei zu unterstützen.“

„Aber was die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, überhaupt nicht verstehen, ist, dass es „mit Höntrop“ überhaupt nicht voranzugehen scheint“ so Dieter Ruppio, ebenfalls aktives Mitglied im Förderverein. „Unser Verein hat begonnen ein Archiv anzulegen, in dem die wechselvolle Geschichte, aber auch die aktuellen Entwicklungen unseres schönen Schwimmbades, dokumentiert werden sollen.“

Preisausschreiben zum Nachhaltigkeitskonzept

Wie man die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen an ein Schwimmbad unter einen Hut bringt, ist eines von vielen Themen, mit denen sich das Nachhaltigkeitskonzept der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop beschäftigt. Das Preisausschreiben zum Stadtfest griff einige der Themen auf: Ressourcenschonung, Klima- und Naturschutz, Vielfalt und Inklusion, umweltfreundliche Anreise, Energie- und Wassersparen. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligten sich am Preisausschreiben und hoffen nun einen der elf Preise zu gewinnen:

Unter den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen werden 10 Ferienpässe ausgelost und ein Erwachsener wird eine 10er Karte für Bochums Freibäder gewinnen. Die Auswertung der Fragebögen und Auslosung der Gewinner soll noch vor den Sommerferien abgeschlossen und bekannt gemacht werden. Das jedenfalls haben sich die Aktiven der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop fest vorgenommen.

Bürgerbeteiligung selbstgemacht

E. Mertens beim Vortrag Nachhaltiges Schwimmbad
Foto:  FuF Hallenfreibad Höntrop

Amüsante Kurzfilme, zwei interessante Vorträge und eine ebenso lebendige wie kultivierte Diskussion zu den Neugestaltungsplänen beim Höntroper Hallenfreibad erlebten rund 60 Bürgerinnen und Bürger auf Einladung der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop im Saal des Höntroper Kolpinghauses.
Kurzfilme: Überraschende Assoziationen

Dass man ein unbewegtes Bauwerk nicht nur zeichnen und fotografieren, sondern auch in bewegten Bildern unterhaltsam porträtieren kann,  das zeigte der erste der drei Kurzfilme von Peter und Christoph Blenkers. Er enthielt überraschende Assoziationen und Einstel-lungen des Höntroper 10-Meter-Turms, die man so definitiv noch nicht kannte.  Die folgende Sequenz gab Impressionen des vom Förderverein initiierten Sommerfestes 2018 wieder und besitzt zugleich dokumentarischen Charakter, indem der letzte Bauzustand des Freibades vor der geplanten Neugestaltung darin festgehalten ist. Einen eigenen Kurzfilm verdienten zu Recht die Vorführungen der Rheinischen Turm- und Showspringerriege um Tim Thesing, die ebenfalls beim Sommerfest am 19. August 2018 im Schwimmbad ein begeistertes Publikum fanden.

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Vortrag des Fördervereins: Nachhaltiges Schwimmbad

Für den Förderverein präsentierte Elisabeth Mertens, ausgebildete Architektin und Stadtplanerin, deren Vorstellungen vom künftigen Höntroper Schwimmbad. Nachhaltig soll es sein und für alle Menschen gut geeignet. Wie das gehen könnte zeigte Sie anhand zahlreicher Fotos und Grafiken. Umweltfreundliche Anreise,  Ressourcenschonung bei Bau und Betrieb, Klimaschutz und Klimaanpassung, Aufenthaltsqualität auch bei hoher Auslastung und unterschiedlichen Bedürfnissen, Teilhabegerechtigkeit, Zufriedenheit der Badegäste wie der Mitarbeiter, Wasserqualität, nachhaltige Verpflegungskonzepte und Müllvermeidung, Natur-, Vogel- und Insektenschutz waren ihre Themen, die sie auf ihrer Abschlussfolie mit folgenden Worten zusammenfasste:

Folie 19

Der Vortrag kam bei den Besuchern und Besucherinnen derart gut an, dass sich gleich mehrere als Neumitglieder den Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop anschlossen.

Vortrag der WasserWelten Bochum: das sportgerechte Freizeitbad

Berthold Schmitt, Geschäftsführer der Bochumer WasserWelten, präsentierte mit viel Elan und vor dem Hintergrund seiner profunden Erfahrungen sein Konzept für die Neuge-staltung des Höntroper Schwimmbades. Es soll die unterschiedlichen Aufgaben eines modernen Schwimmbades in einem sportgerechten Freizeitbad vereinen, zusätzliche Angebote wie eine moderne Saunalandschaft und einen Fitnessbereich bereithalten, damit ein breites Publikum ansprechen und hierdurch die üblichen Defizite städtischer Schwimmbäder deutlich reduzieren. Er legte Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei nicht um ein „Spaßbad“ oder gar „Riesenspaßbad“ handele, sondern um eine durchaus an diesen „1-A-Standort“ angepasste Konzeption, die eine ähnlich große bebaute Fläche beanspruche, wie sie vom Altbestand bekannt sei. Auch relativierte er die Besucherzahlen und erwartbaren Fahrzeugbewegungen und stellte klar, dass man selbst mit den bereits zur Verfügung stehenden 150-170 Parkplätzen klar kommen könne, dies zeigten entsprechende Erfahrungen, auch bei größeren Bädern. Das Schwimmbad werde dringend gebraucht, denn in Bochum gebe es deutlich zu wenig „Indoor-Wasserflächen“, also Hallenschwimmbäder. Gleichzeitig dämpfte er die Erwartungen an eine rasche Umsetzung. Aufgrund von Versäumnissen in der Vergangenheit, die nun aufgearbeitet werden müssten, sei realistischerweise erst  zur Freibadesaison 2023 mit einer Eröffnung zu rechnen.

Bürgerbeteiligung selbstgemacht

Die als Moderatorin geladene Bianca Bendisch  merkte zum Auftakt des Diskussionsteils positiv an, dass sich in Wattenscheid Bürger selbst engagierten, um Bürgerbeteiligung  zu organisieren. In den Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, wie sehr sich die Teilnehmer*innen einen zügigen Fortgang der Neugestaltung des Schwimmbades im Höntroper Südpark wünschen. Für die Konzeption der WasserWelten gab es viel Zustimmung, aber es wurden auch Sorgen artikuliert. Herr Schmitt kündigte an, den Dialog fortsetzen und eine Art Beirat ins Leben rufen zu wollen, um alle Interessen unter einen Hut bringen, und gute Anregungen aufnehmen zu können. Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop griffen diesen Vorschlag gerne auf. Die ebenfalls teilnehmenden Vorsitzenden des Bochumer „Stadtwald-Vereins“, der sich dem Schutz der städtischen Waldflächen verschrieben hat, boten ebenfalls ihre konstruktive Mitwirkung bei der Entwicklung dieses wichtigen Bochumer Zukunftsprojektes an.

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Ein Leuchtturm

Immer wieder war zu hören und zu lesen, in Höntrop solle ein „Leuchtturm“ von einem Schwimmbad entstehen. Stefan Wolf von den Freundinnen und Freunden griff dies auf und überreichte Berthold Schmitt zum Abschluss der Diskussion als Präsent einen Schmuck-umschlag mit der kompletten Briefmarkenserie „Leuchttürme“ der Deutschen Post: „Wie man sieht gibt es ganz unterschiedliche Leuchttürme,“ so Wolf. „Große, kleine, schlankere, breitere, bunte, einfarbige. Je nach dem, was gebraucht wird, und je nach dem Geschmack der Errichter, fallen diese sehr verschieden aus. Auch dieses Schwimmbad kann etwas einzigartiges und zudem weithin beachtetes werden. Die Neugestaltung bietet dazu eine riesige Chance. Dabei mitzuwirken, ist unser Ziel.“

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Bochum bekommt Abfalldetektive

Scan:  Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.

Anpacken lohnt sich! Wer sich in Bochum um Sauberkeit im öffentlichen Bereich bemüht erhält in Zukunft noch mehr Unterstützung durch die Stadtverwaltung: in Kürze werden in unserer Stadt vier Abfalldetektive darauf achten, dass diejenigen, die ihren Abfall achtlos in die Gegend werfen auch die dafür vorgesehenen Bußgelder entrichten müssen.

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Turmspringerspektakel im Höntroper Freibad

Foto:  Turm- und Showspringer Cologne Bombs e.V.

Mit spektakulären Shows einer Turmspringerriege und mit einem Sommerfest wollen sich die WasserWelten Bochum GmbH mit Unterstützung der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V. am Sonntag, den 19. August 2018 von ihrem alten Höntroper Schwimmbad vorübergehend (!) verabschieden. Denn dieser vorerst letzten Freibadsaison folgt eine mehrjährige Planungs-, Abbruch- und Bauphase.

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